Zur Studie der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der
Kultusministerkonferenz sagt der Landesvorsitzende des VBE Baden-
Württemberg Gerhard Brand: “Die Fokussierung auf die basalen Kompetenzen
darf nicht bedeuten, dass alle anderen Bereiche außer Deutsch und Mathematik
an den Rand gedrängt werden.”
Die Hirnforschung belege deutlich, dass beispielsweise musikalische
Früherziehung, künstlerische Betätigung und Bewegung zu einer ganzheitlichen
Bildung beitragen und gerade auch die Sprachentwicklung in bedeutendem
Maße fördern.
Forderung nach mehr pädagogischem Fachpersonal
Die Forderung der SWK nach einer Fokussierung sei ein Beleg
dafür, dass man Deutsch und Mathematik auf der einen Seite und dem
künstlerischen Bereich auf der anderen Seite nicht gleichermaßen Rechnung
tragen könne. “Daher bleibt unsere Kernforderung nach mehr pädagogischem
Fachpersonal bestehen”, so Brand.
“Die Sprachförderung muss bereits im frühkindlichen Bereich ansetzen“, sagt
auch der stellvertretende Landesvorsitzende Walter Beyer, der beim VBE für die
Fachbereiche Kindertageseinrichtungen und Grundschulen verantwortlich ist.
Mehr Ressourcen für Förderung
Für die Förderung müssten Ressourcen bereitgestellt werden. “Daher muss es
Förderstunden für Kleingruppen an Grundschulen geben”, sagt Beyer. Auch
Kindertageseinrichtungen dürften hier nicht vergessen werden.
Grundsätzlich müssten die Rahmenbedingungen an Schulen und an Kitas
verbessert werden. “Das heißt ganz klar, dass die Klassen- beziehungsweise
Gruppengröße reduziert werden muss”, so der stellvertretende Landesvorsitzende.
Des Weiteren müssen Deputate abgesenkt und die Vorbereitungszeit und
Leitungszeit erhöht werden.
VBE fordert Lehrkräfteoffensive
“Mit diesen Schritten ist es aber nicht getan”, sagt Walter Beyer. Der VBE Baden-
Württemberg fordert eine Fach- und Lehrkräfteoffensive, um den Personalmangel
endlich zu beheben.
Dreifachstudium verbessert Unterrichtsqualität
Zudem könne man die Unterrichtsqualität verbessern, indem man schon bei der
Ausbildung der Grundschullehrkräfte ansetze, erklärt Beyer. Die Etablierung eines
Dreifachstudiums bedeute, dass zukünftig weniger fachfremd unterrichtet werden
müsse.
