Zu den Äußerungen von Ministerin Schopper: „Keine Antworten auf die Frage, wie es denn gehen soll!“

Zu den jüngsten Äußerungen von Kultusministerin Theresa Schopper zu den Themen Ausbau der Sprachförderung, Juniorklassen, Bildungsallianz und Schulsystem, sagt der Landesvorsitzende des VBE Baden-Württemberg Gerhard Brand: „Es gibt viele gute Ansätze, die wir unterstützen, manche lehnen wir auch ab. Und bei wieder anderen stellt man sich die Frage, wo sie institutionell verortet werden sollen und vor allem, wer dies vor Ort umsetzen soll.“

 

Schulreife Kinder

Die Aussage der Ministerin, nur noch schulreife Kinder einschulen zu wollen, begrüßt der VBE. „Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass es für Schulen extrem schwierig ist, nicht schulreife Kinder auf Schulniveau heranzuführen“, sagt der VBE-Landesvorsitzende. Um Schulreife zu erlangen, müsse die Förderung bereits an den Kitas ansetzen. „In Baden-Württemberg gab es dazu die Förderprogramme „Schulreifes Kind“ und „Bildungshaus“. Während „Bildungshaus“ noch weiterläuft, wurde „Schulreifes Kind“ eingestampft. Das war ein Fehler!“, so Brand.

Baden-Württemberg benötige die Etablierung von eben solchen Modellen, die bei der Förderung in den Kitas ansetzen und den Übergang in die Schule begleiten. Dazu ist es nötig, dass die Lehrkräfte an den Schulen sowie die pädagogischen Fachkräfte an den Kitas genügend Zeit zur Verfügung bekommen.

Juniorklassen

„Juniorklassen“ einzuführen für Kinder, die noch nicht schulreif sind, hält der VBE Baden-Württemberg für eine mögliche Alternative. „Es stellt sich die Frage, wo diese Klassen verortet sein sollen und wer dort tätig werden soll?  Momentan haben wir eine defizitäre Situation bei den Lehrkräften und der Markt für pädagogische Fachkräfte ist ebenfalls leergefegt“, betont der VBE-Landesvorsitzende.

Schulfrieden

Zur Äußerung von Ministerin Schopper zur Bildungsallianz sagt Gerhard Brand: „Man kann die Prognose bezüglich eines Schulfriedens gutheißen. Aber wenn wir in die Geschichte blicken, dann wäre dies der erste gelingende Schulfrieden.“

Schulsystem

Die Aussage der Ministerin, vieles „spreche dafür, die Unübersichtlichkeit unseres Schulsystems zu lichten“, sieht der VBE kritisch. „Die Schullandschaft im Sekundarbereich umfasst vier verschiedene allgemeinbildende Schularten – dies ist überschaubar. Mehr noch: Diese Schularten haben ihre Berechtigung, denn sie kommen dort zum Einsatz, wo sie gebraucht werden und sind passgenau an den Bedarf vor Ort zugeschnitten“, sagt der VBE-Landesvorsitzende.