„Digitalisierung gibt es nicht zum Nulltarif – auch nicht für 150 Euro Zuschuss. Die Politik ist für die Ausstattung der Schulen verantwortlich. Niemand sonst!“, kommentiert Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE BW, zu dem Sofortausstattungsprogramm des Bundes, welches mit 500 Millionen Euro den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur fördern soll. Hierüber berichtete heute die dpa.
„Zuschüsse vom Bund zur Digitalisierung sind ein guter Beginn, aber auch für den Rest ist zu sorgen. Hier sehen wir die Länder in Abstimmung mit den Kommunen in der Pflicht. Allen Beteiligten muss klar sein, dass Eltern und Jugendliche, die sich bisher die Anschaffung eines digitalen Endgerätes nicht leisten können, dies auch mit 150 Euro mehr nicht schaffen werden. Das anzunehmen, wäre nur blanker Hohn, wenn man sich die Preise für Tablets und Laptops ansieht“, so Brand weiter.
Digitalisierung an Schulen: Bring Your Own Device ist keine Lösung
Grundforderung des VBE bleibe, so Brand, alle Schülerinnen und Schüler angemessen mit digitalen Endgeräten auszustatten. Er kritisiert: „Anstatt aber wirklich die Verantwortung für die adäquate Ausstattung der Kinder und Jugendlichen zu übernehmen, wird mit dem Sofortausstattungsprogramm anscheinend auf Bring Your Own Device (BYOD) gesetzt. Dabei konnten wir in einer repräsentativen forsa-Umfrage zur Digitalisierung an Schulen unter Schulleitungen bereits eindeutig zeigen, dass es so nicht klappen wird. Es fehlen einfach zu viele Geräte. So sagen 70 Prozent der Schulleitungen, dass einzelne Kinder kein Gerät haben. Und die Hälfte sagt, dass die Gefahr des Mobbings bei unterschiedlicher Ausstattung steigt. Denn: Auch mit 150 Euro Zuschuss wird kein Gerät erworben werden können, dass der Geräteschau im Klassenzimmer standhalten kann. Eine einheitliche Geräteausstattung von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften ist unabdingbar. Nicht zuletzt, damit sich Lehrkräfte nicht auch noch um verschiedene Geräte, Betriebssysteme und Probleme der Kompatibilität von Lernprogrammen kümmern müssen.“