Oliver Hintzen, stellvertretender Landesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, kann nur den Kopf schütteln über die Schlagzeilen der letzten Tage. „Unsere Schulen werden bei den Diskussionen über den Digitalpakt des Bundes und beim Millionengrab ´ella´ hin- und hergeschoben!“, stellt Hintzen fest. Seit Jahren würden Lehrkräfte damit konfrontiert, was man an Schulen machen dürfe und was nicht, ohne dass pragmatische Lösungen angeboten würden.
„Man spricht über Verschlüsselung von Emails und Speichermedien, bietet schulartübergreifende Fortbildungen an, scheitert dann aber bei der Frage nach den Finanzierungen der Hard- und Software“, so Hintzen. Die allumfassende Plattform „ella“ hätte die Lösung für alle Probleme werden sollen wie datenschutzkonformer Austausch oder Verwaltung von Unterrichtsmaterial. Mittlerweile haben viele Schulen sich auf dem freien Markt nach praktikablen, kostengünstigen und der EU-DSGVO entsprechenden Lösungen umgesehen – und sind fündig geworden! In Deutschland ansässige Anbieter würden von Schulen beauftragt, passgenaue Lösungen inklusive Fortbildungen an den Bildungseinrichtungen einzusetzen, mit denen der Bildungs- und Erziehungsauftrag der jeweiligen Einrichtung auch im Zeitalter der digitalen Medien richtlinienkonform umgesetzt werden kann – und zwar für den Preis von einer Tasse Kaffee pro Schüler pro Jahr.
Hintzen für praktikable Lösungen
Zu bedenken gelte, so der stellvertretende VBE-Landeschef weiter, dass nicht alle Schulen den Wunsch nach einer Maximalausstattung haben, sondern eine Erleichterung suchen, ihre tägliche Arbeit ausüben zu können, ohne sich ständig darüber Gedanken zu machen, was man darf und was nicht. Hintzen fordert, dass man Schulen nicht von oben herab etwas aufdrängt, sondern ihnen die finanziellen Mittel direkt zur Verfügung gestellt werden, um unter Einhaltung aller Richtlinien und Entwicklungsplänen passgenaue, zielführende und praktikable Lösungen zu finden.