IQB-Bildungstrend zeigt: Schulen und Lehrerberuf müssen gestärkt werden

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) lobt angesichts der am Freitag vorgestellten IQB-Daten die Leistungen der Haupt- und Werkrealschulen, Realschulen und der Gemeinschaftsschulen im Land, die sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen und weitreichender Strukturreformen verbessert haben.

„Das außerordentliche Engagement der Lehrerinnen und Lehrer dieser Schularten ist ausdrücklich zu würdigen. Baden-Württemberg konnte sich nur deshalb im IQB-Bildungstrend leicht verbessern, weil sich die Ergebnisse der Haupt- und Werkrealschulen, der Realschulen und der Gemeinschaftsschulen positiv entwickelt haben. Eine Wertschätzung dieser Arbeit würde bedeuten, sowohl die Haupt- und Werkrealschulen zu stärken als auch die Lehrämter gleich zu besolden. Dies beinhaltet die Besoldung der Bestandslehrkräfte an Haupt- und Werkrealschulen nach A 13. Ein Blick auf den vorgelegten Doppelhaushalt 2020/21 zeigt jedoch, dass gerade dies nicht vorgesehen ist“, erklärt Gerhard Brand, VBE-Landesvorsitzender.

IQB-Bildungstrend 2018: Baden-Württemberg in den naturwissenschaftlichen Fächern nur Mittelmaß

Der VBE fordert das Land zugleich auf, deutlich mehr in die Qualität der Schulen und der Lehrerausbildung zu investieren. „Wir dürfen nicht übersehen, dass sich Baden-Württemberg im Länderranking auch deshalb leicht steigern konnte, weil die Leistungen in anderen Bundesländern seit 2012 deutlich abgesackt sind. Trotz dieses Absackens der anderen Länder liegt Baden-Württemberg in den naturwissenschaftlichen Fächern nur im Mittelfeld. Auch der vierte Platz in Mathe darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass gut 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg die Mindeststandards in diesem Fach nicht erfüllen“, so Brand.

Mehr Lehrerstellen und bessere Betreuung im Lehramtsstudium nötig

Hinzu kommen die für Baden-Württemberg schlechten Ergebnisse der IQB-Studie 2017. Bei dieser wurden die Grundschülerinnen und Grundschüler der vierten Klasse getestet. „Diese Schülerinnen und Schüler kommen jetzt in die höheren Klassen der Sekundarstufe I und lassen für die nächste Erhebung in der neunten Klasse nichts Gutes erahnen. Das Land ist daher dringend aufgefordert, die Investitionen in die Schulen und die Lehrerausbildung deutlich zu erhöhen. In der Vergangenheit hat es sich leider einige handwerkliche Fehler geleistet. So hat die  Vorgängerregierung die Lehrereinstellung viel zu knapp kalkuliert, was sich heute bitter rächt. Auch sind die Abbruchquoten im Lehramtsstudium viel zu hoch. Hier gilt es, durch eine intensivere Begleitung die angehenden Lehrkräfte besser zu unterstützen“, so der VBE-Landesvorsitzende.

Hier kommen Sie zu den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2018.