Landtag beschließt Qualitätskonzept für Schulen

Der VBE begrüßt die Umsetzung des Qualitätskonzepts. Es ist konsequent das Bildungssystem durch die beiden neuen Institutionen, ZSL und IBBW, mit Unterstützung von Praktikern auf den Prüfstand zu stellen. „Entscheidend dabei ist, dass bisher funktionierende und gut evaluierte Systeme bestehen bleiben“, fordert der Landesvorsitzende des VBE, Gerhard Brand.

Unklar ist bislang, wie sich das Qualitätskonzept für Schulen auf bewährte Bildungsinstitutionen im Land auswirken wird. „Die Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung, die Pädagogischen Fachseminare und die Landesakademien leisten hervorragende Arbeit. Ihre eigenständigen Profile müssen gewahrt werden. Die Seminarleiter und ihre Stellvertreter müssen an den Seminaren in vollem Umfang erhalten bleiben. Um die hohe Leistungsfähigkeit der Akademien sicher zu stellen, müssen diese nach wie vor mit Leitungsfunktionen ausgestattet werden“, so Brand weiter.

Datenerhebungen schränken Schulen ein

Der VBE-Landesvorsitzende äußert Verständnis für das Bemühen des Ministeriums ein datenbasiertes Monitoring der Schulen zu betreiben, allerdings müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. „Es ist nachvollziehbar, dass sich das Ministerium um eine transparente und wissenschaftsbasierte Datenbasis bemüht. Die Menge der Datenanfragen ist inzwischen allerdings viel zu hoch. Die Schulen werden durch die hohe Anzahl von Anfragen in ihrer Leistungsfähigkeit stark beschränkt“, erläutert Brand.

Qualitätskonzept für Schulen: Regionalstellen ungleich verteilt

Oliver Hintzen, stellvertretender Vorsitzender des VBE und Experte für Fort- und Weiterbildungen, kritisiert die Verteilung der Regionalstellen über das Land: „Die Regionalstellen an der Rheinschiene und im Bereich Stuttgart sind relativ nah zueinander verortet, im Norden und Süden Württembergs sind hingegen weite Distanzen zu beklagen. Hier sind die Regionalstellen bzw. pädagogischen Leitstellen gefordert, diese Gebiete nicht außer Acht zu lassen.“

Mehr Transparenz und Kommunikation

Mit Blick auf das Personal, das an die beiden neuen Institutionen abwandert, fordert Hintzen mehr Transparenz bei der Umsetzung des Konzepts: „Schätzungsweise 5500 bis 6000 Personen sollen an die beiden neuen Institute übergehen. Diese Kolleginnen und Kollegen benötigen Planungssicherheit. Hier ist eine dringend eine bessere Kommunikation nötig. Zudem darf es nicht zum Personalabbau im Zuge der Umsetzung des Konzepts kommen.“ Hintzen befürwortet die Entscheidung, die Etablierung von IBBW und ZSL nicht sofort umzusetzen, sondern eine gewisse Übergangszeit einzuräumen: „Qualität braucht Zeit, es ist daher unabdingbar, den neuen Leitungen keine zu engen Zeitvorgaben zu setzten und diese bei Bedarf anzupassen.“

Digitale Medien einbinden

Der VBE begrüßt sehr, dass das Thema Lernen mit digitalen Medien endlich in die Entwicklung neuer Konzepte eingebunden ist. Für eine ganzheitliche Bildung ist es mittlerweile selbstverständlich auch diesen Bereich fest einzuplanen. „Ziel muss es sein, die Synergien zwischen analogen und digitalen Medien konstruktiv zu nutzen“, so Hintzen.