Quereinsteiger in den Lehrerberuf berufsbegleitend weiterbilden

Das Kultusministerium bestätigt Angaben der Zeitungen „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“, wonach in Baden-Württemberg 1438 Lehrer unterrichten, die dafür nicht die entsprechende Ausbildung haben. Die veröffentlichten Angaben verwundern den Landesvorsitzenden des VBE Baden-Württemberg, Gerhard Brand, wenig: „Die Zahlen kommen nicht überraschend, sie sind der Not geschuldet. Wie wir alle wissen, stehen dem Land zu wenig vollausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung“.

Im Vergleich zum letzten Schuljahr ist die Anzahl der Quereinsteiger in den Lehrerberuf in Baden-Württemberg um 310 Lehrkräfte angestiegen. Trotzdem sieht der VBE-Landeschef keinen Grund zur Panikmache: „Mit einer Quote von 1,2 Prozent Quereinsteigern an allen Lehrkräften steht das Land vergleichsweise gut da. Da sieht es in vielen Bundesländer ganz anders aus. Vor allem in Berlin sind die Zahlen erschreckend.“

Quereinsteiger in den Lehrerberuf benötigen solide Grundausbildung

Gleichzeitig fordert Brand für die Kolleginnen und Kollegen, die in der Not aushelfen, dass sie eine solide Grundausbildung erhalten: „Wenn das Land schon aufgrund eigener Versäumnisse auf Quereinsteiger angewiesen ist, darf es diese Kolleginnen und Kollegen nicht im Regen stehen lassen. Bevor sie an die Schule kommen, müssen sie eine einigermaßen fundierte Ausbildung erhalten. Eine Ausbildung, die sie in die Lage versetzt,  vor einer Schulklasse bestehen zu können.“

VBE fordert berufsbegleitende Weiterbildungen für Quereinsteiger

Zusätzlich fordert der VBE-Landeschef berufsbegleitende Maßnahmen für diese Lehrergruppe: „Sie müssen parallel zu ihrer Arbeit in der Schule weitere Fortbildungen erhalten. Die Qualität, mit der sie die Kinder unterrichten, muss gesichert werden. Langfristig müssen ihnen Fortbildungsmaßnahmen in dem Umfang zur Verfügung stehen, um die nötige Qualität eines Lehramtsstudium nachholen zu können.“

Baden-Württemberg benötigt vollausgebildete Lehrerinnen und Lehrer

Der VBE fordert das Land auf, einen weiteren Anstieg von Quereinsteigern in den Lehrerberuf unbedingt zu unterbinden. Es muss alles dafür tun, um Berliner Verhältnisse, wo nur 39% der Lehrkräfte eine vollständige Lehrerausbildung durchlaufen haben, zu verhindern. Wenn Baden-Württemberg wieder an die Spitze eines nationalen Bildungsrankings kommen will, ist das nur mit vollausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern möglich.

Hier geht es zur Orginalmeldung der Heilbronner Stimme.