VBE lehnt neues Schulfach für steuerrechtliche Fragen ab

Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand weist die Forderung des Landesschülerbeirats zurück, ein neues Unterrichtsfach für finanzpraktische Fragen einzurichten und dafür Zeit vom Religions- und Ethikunterricht abzuzweigen.

Brand wörtlich: „Der VBE möchte zunächst ein klares Plädoyer für den Ethik- und Religionsunterricht an Schulen halten. Diese Fächer verhandeln gesamtgesellschaftliche Fragen und Wertehaltungen: Wie gehen wir miteinander um, mit welchen Werten und Haltungen begegnen wir uns? In einer Zeit, in der die Gesellschaft auseinander zu driften droht und die politischen Ränder erstarken, sind dies genau die Fragen, die wir uns stellen müssen. Weiter weisen wir darauf hin, dass es immer wieder die Diskussion gibt, für Spezifika wie steuerrechtliche Fragen eigene Unterrichtsfächer einzurichten. Schulen haben aber vor allem den Auftrag, Kindern und Jugendlichen eine allgemeine Bildung und Wertehaltung zu vermitteln.“

Dirk Lederle, stellvertretender Landesvorsitzender des VBE und Schulleiter der Johanniterschule Heitersheim, ergänzt:

„Das deutsche Steuerrecht ist ein Dschungel und von einer ungeheuren Komplexität geprägt. Dafür benötigt es speziell ausgebildete Fachberater, Lehrkräfte sind hierfür nicht qualifiziert. Darüber hinaus gibt es an den Schulen der Sekundarstufe I bereits das Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (WBS). Auf dem Bildungsplan stehen Marktmechanismen, Vertragswesen und das eigenständige ökonomische Handeln. Wenn, dann sind steuerrechtliche Fragen in diesem Fach gut aufgehoben.“

Weiterführende Infos

Infomationen zum Bildungsplan finden Sie auf der Internetseite des Kultusministeriums:

https://km-bw.de/,Lde/startseite/schule/Bildungsplaene?QUERYSTRING=Bildungsplan

In eigener Sache:

Der VBE präsentiert sich im März auf der didacta 2023 – der größten Bildungsmesse Europas. Alle Infos dazu finden Sie hier.