Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst – Zeit, zu liefern!

Rita Mölders, stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Arbeitsbereich Tarifpolitik, fordert zum heutigen Start der Einkommensrunde ein Zeichen der Wertschätzung.

Wörtlich sagte Mölders: „Die Erzieherinnen und Erzieher sind seit Jahren im Krisenmodus. Wir erleben derzeit einen nie da gewesenen Fachkräftemangel in den Kitas. Die DKLK-Umfrage des VBE hat ergeben, dass im letzten Jahr  9.000 Kitas in Deutschland in über der Hälfte der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet haben und eigentlich hätten geschlossen werden müssen. Corona, Integration, Inklusion und die erwartbaren Mehrbelastungen durch Ganztagsangebote kommen noch obendrauf. Jetzt treffen die Inflation und die gestiegenen Lebenshaltungskosten infolge des Krieges in der Ukraine die Beschäftigten mit voller Härte. Die Arbeitgeber müssen in den Tarifverhandlungen ein klares Zeichen der Wertschätzung setzen, denn ein Reallohnverlust ist für uns nicht hinnehmbar!“

Hintergrund

Der VBE vertritt die Interessen der Kolleginnen und Kollegen durch seine Mitglieder in der Bundestarifkommission seines Dachverbands, dem dbb beamtenbund und tarifunion.

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) betrifft insgesamt über 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt. Betroffen sind fast 1,6 Millionen Arbeitnehmende des Bundes, der Kommunen und weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat.  Weiterhin geht es um Auszubildende (6.350 beim Bund, 56.300 bei den Kommunen), Praktikantinnen und Praktikanten sowie Studierende in ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen. Darüber hinaus sind auch knapp 190.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter (16.885 beim Bund) sowie über 500.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund betroffen, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Mittelbar hat die Einkommensrunde auch Auswirkungen für weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes (bspw. Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung).

Weitere Verhandlungsrunden sind für den 22./23. Februar und den 27./28. März 2023 in Potsdam geplant.

Weiterführende Infos

Alle Infos zu den Tarifverhandlungen finden Sie auf der Internetseite des dbb.

Neben den laufenden Tarifverhandlungen fordert der VBE Baden-Württemberg eine Anhebung in der Besoldung für alle Grundschullehrkräfte. Mehr dazu lesen Sie hier.