VBE Baden-Württemberg: Unter dem „Erprobungsparagrafen“ leidet die Qualität in den Kitas

Nachdem das Kabinett dem „Erprobungsparagrafen“ an Kitas zugestimmt hat, sagt der Landesvorsitzende des VBE Baden-Württemberg, Gerhard Brand:

„Das Kultusministerium zeigt sich hinsichtlich des großen Personalmangels an Kindertageseinrichtungen kreativ. Unter dem „Erprobungsparagrafen“ leidet aber die Qualität in den Kitas. Mangelnde frühkindliche Bildung und fehlende individuelle Förderung werden sich negativ auf die künftigen Schulleistungen auswirken. Grundsätzlich begrüßenswert ist es aber, dass das Land einmalig bis zu 105 Millionen Euro für die Schaffung und den Erhalt von Betreuungsplätzen in die Hand nimmt. Mit Blick auf die geflüchteten Kinder brauchen wir aber Mittel, die von den Institutionen zuverlässig abgerufen werden können. Wenn wir auf 2026 mit dem Ganztagesausbau an Grundschulen und einem steigenden Bedarf schauen, so darf die Investition nicht beim Schuleintritt enden, sondern muss darüber hinaus gehen. Mit Geld alleine Probleme zu lösen, ist es nicht getan. Das Land muss dafür Sorge tragen, dass mehr Personal für die Betreuung eingestellt wird.“

Der stellvertretende Landesvorsitzende Walter Beyer ergänzt: „Im Mittelpunkt dieser Maßnahmen steht die Betreuung und Aufsicht der Kinder. Als positiv zu werten ist, dass beim „Erprobungsparagrafen“ Kontrollinstanzen eingebaut wurden. Ziel muss es aber sein, auch in Zukunft auf pädagogisch qualifizierte Fachkräfte zu setzen. Deshalb braucht es unbedingt bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas, nur so bleiben die pädagogischen Fachkräfte im Beruf. Eine Erhöhung der Gruppengröße in Ausnahmefällen ist hierbei maximal kontraproduktiv.“

Der VBE fordert zur Entlastung der pädagogischen Fachkräfte den flächendeckenden Einsatz von Verwaltungs- und Hauswirtschaftskräften in Kindertageseinrichtungen.