VBE begrüßt Berliner Maßnahmenpaket für Kitas

„Wir befürworten die Durchführung einer umfassenden, bundesweiten Corona-Kita-Studie unter Leitung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) ausdrücklich. Wir erhoffen uns dadurch spezifischere Erkenntnisse und gezieltere Handlungsgrundlagen. Auch das Investitionsprogramm, für das der Bund zusätzlich eine Milliarde Euro bereitstellt und die Einrichtung eines Corona-Kita-Rates sind lobenswerte Maßnahmen“, kommentiert Gerhard Brand, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), die gestern von Bundesfamilienministerin Giffey verkündeten Initiativen.

Gleichfalls mahnt Brand: „Erkenntnisse sind erst dann wirklich wertvoll, wenn man sie in konkrete Handlungen  übersetzt. Hier erwarten wir von der Politik einen transparenten, kontinuierlichen und lösungsorientierten Austausch bis in die Kitas hinein.“ Zudem ist es laut Brand „zwar nachvollziehbar, wenn die Ministerin entlang grundsätzlicher Empfehlungen von Seiten des Bundes darauf hinweist, dass alle möglichen Maßnahmen von Kitas zu treffen sind, um ein Infektionsgeschehen zu unterbinden. Viele Einrichtungen können jedoch aufgrund fehlender Ressourcen bestimmte Maßnahmen wie komplett getrennte Kleingruppen, keine Mehrfachnutzung von Räumen etc. nicht umsetzen. Hier muss sich Politik ehrlich machen.“

Kitas benötigen spürbar mehr Ressourcen

Der VBE hat wiederholt betont, dass die Verantwortlichen genau bei diesen neuralgischen Punkten die Kitas nicht alleine lassen dürfen. „Es braucht klare Rahmenvorgaben, spezifische und transparent kommunizierte Szenarien und Verfahren, die auch wirklich realisierbar sind. Die Kitas benötigen in den Ländern außerdem unterstützende und jederzeit verfügbare Ansprechpersonen. Es dürfen keine Erwartungen geweckt werden, die dann nicht einlösbar sind. Wir dürfen nicht ausblenden, dass der massive Personalmangel an Kitas sich jetzt coronabedingt nochmals verstärkt. Personen mit einem erhöhten Risiko fallen aus, zusätzliche Aufgaben wie Sicherheitsmaßnahmen, Hygienevorkehrungen oder auch administrative Aufgaben, wie etwa eine kontinuierliche Beteiligung an der neuen Corona-Kita-Studie, kommen noch hinzu. Für einen möglichst umfassenden Vollbetrieb, den wir uns alle wünschen, muss die Politik die Kitas deutlich spürbarer unterstützen“, fordert Brand.