VBE fordert für die Schulen ab Januar klare Regelungen

„Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Inzidenzwerte ab Januar deutlich ändern. Für die Schulen muss es aber klare Regelungen geben, wie es im Januar weitergehen soll“, erklärt der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

Der VBE fordert für die Zeit nach dem 10. Januar 2021, dass der landesweite Inzidenzwert die Richtschnur für Präsenz- oder Wechselunterricht sein muss. Das heißt, die Landesregierung definiert einen landesweiten Inzidenzwert – oberhalb des Wertes gehen die Schulen in den Wechselunterricht, unterhalb des Wertes in den Präsenzunterricht. Der VBE schlägt den Wert 50 vor. Davon sollte jedoch bei einer deutlich anderen Situation auf Kreisebene abgewichen werden können. „Nach dem politischen Hickhack der letzten Wochen und Monate benötigen die Schulen nächstes Jahr dringend klare Regelungen und Richtwerte, an denen sie sich orientieren können. In einem großen Flächenland wie Baden-Württemberg müssen diese Regelungen zugleich genügend Spielraum lassen, um vor Ort passgenau auf die jeweilige Situation eingehen zu können“, erläutert Brand.

Impfmöglichkeit für Lehrkräfte

Der VBE spricht sich klar für eine priorisierte Impfmöglichkeit für Lehrkräfte aus, da Lehrkräfte als Berufsgruppe ein erhöhtes Corona-Risiko haben. Im Moment sind Lehrkräfte laut ständiger Impfkommission des RKI in Gruppe 4 von 6 eingeordnet. „Wir bitten das Land, Lehrkräfte in Stufe 3 einzugruppieren. Nur gesunde Kolleginnen und Kollegen können unterrichten, kranke nicht. Wer an offenen Schulen interessiert ist, muss die Lehrerinnen und Lehrer entsprechend schützen“, so der VBE-Vorsitzende.

Corona-Schnelltests

Ab Januar sollen Corona-Schnelltests an den Schulen ermöglicht werden. Der VBE fordert freiwillige Schnelltests (auf Antrag der interessierten Lehrkraft), die vom Betriebsärztlichen Dienst (BAD) durchgeführt werden. „Der bisher chronisch unterbesetzte BAD ist hierfür personell sehr viel stärker aufzustellen als bisher. Dies würde den Arbeits- und Gesundheitsschutz an den Schulen langfristig, auch für die Zeit nach der Pandemie, deutlich stärken“, sagt Brand.

FFP2-Masken 

Der VBE fordert, endlich auch alle Grundschullehrkräfte mit FFP2-Masken zu versorgen. „Es gibt wirklich keinen Grund, warum Grundschulen nicht mit Masken ausgestattet werden sollten. Sie dürfen vom Land beim Gesundheitsschutz nicht länger als Lehrkräfte zweiter Klasse behandelt werden“, erklärt Brand.

VBE-Blitzumfrage

Um zu erheben, ob die Lehrkräfte nach den Weihnachtsferien in Wechselunterricht oder in Präsenzunterricht bei komplett offenen Schulen starten wollen, hat der VBE im Zeitraum vom 30. November bis 6. Dezember 1.074 Lehrkräfte in Baden-Württemberg abgefragt. Hiernach spricht sich die knappe Mehrheit (586 Lehrkräfte) für Präsenzunterricht aus, eine knappe Minderheit (488 Lehrkräfte) ist für den Wechselunterricht. Die klare Mehrheit von 932 Lehrkräften spricht sich dafür aus, dass Schulen vor Ort die Möglichkeit erhalten sollten, bei hohen Inzidenzwerten temporär auf Wechselunterricht umsteigen zu können.

Ergebnisse der VBE-Blitzumfrage.