VBE fordert höhere Hürden für den Direkteinstieg an Grundschulen und Sekundarstufe I

Das Kultusministerium hat heute das Bewerbungsverfahren für den Direkteinstieg an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I eröffnet. Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand fordert höhere Eingangshürden.

„Der VBE Baden-Württemberg ist grundsätzlich der Auffassung, dass der Unterricht nur durch voll ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer gehalten werden sollte. Der VBE erkennt jedoch auch die momentane Notlage an und sieht die Notwendigkeit, dass Personen ohne vollständig abgeschlossene Lehramtsausbildung bei der Sicherung der Unterrichtsversorgung aushelfen. Um die Bildungsqualität nicht zu gefährden, fordern wir, dass diese Personen vor dem Einsatz im Unterricht eine pädagogische und wissenschaftliche Vorqualifizierung erhalten. Im aktuellen Konzept des Ministeriums ist dies nicht vorgesehen. Die Vorabqualifizierung ergänzt die anschließende berufsbegleitende Qualifikation und sollte so ausführlich und umfassend wie möglich sein, um die Einsteigerinnen und Einsteiger bestmöglich auf den Unterricht vorzubereiten. Eingangsvoraussetzung für den Direkteinstieg muss aus Sicht des VBE außerdem ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit Master in mindestens einem unterrichtsaffinen Fach sein. Den Bachelor als Voraussetzung für den Direkteinstieg an Grundschulen lehnen wir ab“, so der VBE-Landesvorsitzende wörtlich.

Brand fordert außerdem Anrechnungsstunden für betreuende Lehrkräfte:

Lehrkräfte, die direkteinsteigende Kolleginnen und Kollegen pädagogisch und wissenschaftlich begleiten, müssen Anrechnungsstunden erhalten. Direkteinsteigende sind auf die Expertise und Begleitung der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen dringend angewiesen. Da diese Begleitung nicht nur notwendig, sondern auch sehr arbeitsintensiv ist, sind Anrechnungsstunden unbedingt erforderlich.“

Abschließend wünscht sich der Landesvorsitzende auch mehr Einsatz für die bereits an den Schulen unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer:

„Das Land sollte seine Aufmerksamkeit nicht nur darauf richten, neue Personengruppen für den Unterricht zu erschließen. Es muss sich auch darum kümmern, die bereits vorhandenen Lehrkräfte zu entlasten und gesund zuhalten, sodass sie an der Schule bleiben und nicht vorzeitig aufgeben.“

Weitere Infos

Zur Pressemeldung des Kultusministeriums gelangen Sie hier.

Hier lesen Sie den Kommentar des VBE-Vorsitzenden Gerhard Brand zum Maßnahmenpaket des Landes gegen den Lehrkräftemangel.

Den Kommentar des stellvertretenden Landesvorsitzenden Dirk Lederle lesen Sie hier.