Es sind zwar noch Sommerferien, trotzdem rät der Verband Bildung und Erziehung (VBE) schon jetzt an die Schule zu denken. Erstklässler sollten in Begleitung den Weg zur Schule zu Fuß (!) üben, damit Mama später nicht mit dem Auto bis vor die Klassenzimmertür fahren muss. Eltern und Schüler sollten in Supermärkten und Schreibwarenläden nach Sonderangeboten Ausschau halten, denn Schule kostet trotz Lernmittelfreiheit in Baden-Württemberg immer noch viel Geld.
Der VBE empfiehlt Eltern, für das neue Schuljahr nur die Arbeitsmaterialien anzuschaffen, die auch wirklich benötigt werden, aber bei allen Produkten mehr auf Klasse statt auf Masse im Schulranzen zu achten. „Fünf oder sechs höherwertige Farbstifte sind besser als die supergünstige XXXL-Packung mit mehreren Dutzend Buntstiften, bei denen die minderwertigen Minen ständig abbrechen und so beim Schüler Ärger und Frust statt Freude an der Arbeit hervorrufen“, sagt der VBE-Sprecher. Und nicht alles, was der Handel als ideal für die Schule anpreise, sei auch optimal dafür geeignet. Im Zweifelsfall sollten Eltern das Gespräch mit den Lehrern des Kindes suchen und sich beraten lassen. Beim Kauf des Ranzens haben Erstklässler sehr genaue Vorstellungen. Sie wollen meist genau das Design, das auch bei den Freunden angesagt ist. Bereits bei Schulanfängern gibt es Gruppenzwang und Prestigedenken. Auf Schulranzen mit Motiven vom Vorjahr gewährt der Handel häufig erhebliche Preisnachlässe. Eltern von „trendbewussten“ Erstklässlern müssen viel Überredungskunst aufwenden, um dem Kind ein wesentlich günstigeres „Auslaufmodell“ für den Schulbeginn schmackhaft zu machen.
Eltern, deren Kindergartenkind nach den Ferien ein Grundschüler wird, rät der VBE, noch vor dem offiziellen Schulanfang den sichersten Schulweg herauszusuchen, diesen an mehreren Tagen in aller Ruhe gemeinsam abzulaufen und so den Weg regelrecht einzuüben. Die meisten Städte und Gemeinden geben als Hilfe für Eltern Schulwegpläne heraus, die wichtige Informationen zu Verkehrssituationen vor Ort enthalten. Die Erstklässler sollten bereits frühzeitig erfahren, dass das „Mami-Taxi“ zwar durchaus bequem sei, aber weder die Selbständigkeit des Kindes noch die Kommunikation der Schüler untereinander fördere. Mit Mitschülern gemeinsam den Weg zur Schule zu laufen, stärke die Klassengemeinschaft und sei für die körperliche Entwicklung der Kinder gesünder als die ständige Fahrbereitschaft der Eltern. Schulen beklagen immer mehr, dass zu Unterrichtsbeginn das Schulgelände von Elternautos zugeparkt werde und so wegen der schlechten Sichtverhältnisse Kinder zusätzlich gefährdet seien.