Laut DGUV, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, wurden im letzten Jahr deutschlandweit 105 319 Schulwegunfälle gemeldet. „Das sind 105 319 zu viel“, moniert der Sprecher des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg und empfiehlt den Eltern der neuen Erstklässler, bereits jetzt in den Sommerferien an die Schule zu denken und gemeinsam mit den künftigen Abc-Schützen den Schulweg einzuüben.
“Nicht nur der Kauf von Schultüte und Ranzen sind zum Schulanfang wichtig. Die Eltern sollten die Zeit in den Sommerferien dazu nutzen, dem Kindergartenkind, das nach den Ferien Grundschüler wird, die nötige Sicherheit für den künftigen Schulweg zu geben“, so der VBE-Sprecher. Noch vor dem offiziellen Schulanfang im September sollten Eltern den sichersten Schulweg heraussuchen, diesen an mehreren Tagen in aller Ruhe mit dem Sohn oder der Tochter gemeinsam ablaufen und den Weg regelrecht einüben. Die meisten Städte und Gemeinden geben als Hilfe Schulwegpläne heraus, die wichtige Informationen zu den Verkehrssituationen vor Ort enthalten.
„Ängste der Schulanfänger vor dem unbekannten Schulweg und Sorgen der Eltern um die gesundheitliche Unversehrtheit der Kinder im Straßenverkehr können abgebaut und mögliche Gefahrensituationen minimiert werden, wenn Erstklässler und deren Eltern die Schulzeit bereits in den Ferien vorbereiten, gemeinsam den gefahrenärmsten Schulweg, der nicht immer der kürzeste sein muss, auswählen und ihn zur Probe `in Echtzeit´ mehrmals ablaufen, wenn möglich zu der entsprechenden Uhrzeit – nämlich morgens zum künftigen Unterrichtsbeginn und mittags nach Schulschluss“, rät der VBE-Sprecher. Das gebe allen Beteiligten ein gutes Gefühl, vor allem, wenn am Ende der Übungsphase die Kinder den Eltern den Schulweg „zeigen“ und sie zur Schule „führen“ dürften. Schüler, die im ländlichen Raum den Bus benützen müssen, können mit den Eltern auch das sichere Busfahren üben.
Bei Verkehrsunfällen mit Schulkindern ist die Frage, wer daran „Schuld“ habe, eher zweitrangig. Vorbeugung ist viel wichtiger, damit es erst gar nicht zu einem Unglück kommt. Die Schulwegpläne der Städte und Kommunen sind zwar eine Hilfe beim Heraussuchen des sichersten Weges. Den individuellen Schulweg mit seinen spezifischen Gefahrenpunkten kennen Eltern jedoch am besten. „Diese sollten ihr Kind so gründlich auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereiten, damit es gesund wieder nach Hause kommen kann“, wirbt der VBE-Sprecher.