VBE: Klassenfahrten für Lehrer keine Vergnügungsreisen

VBE fordert ausreichende Mittel für deren Kostenerstattung. Kurz vor den Sommerferien ist in den Schulen Hochzeit für Klassenfahrten und Jahresausflüge. Wenn eine Schule aktive Lehrer hat, dürfte jedoch bei den meisten der zur Verfügung stehende traditionell zu niedrige Etat bereits ausgeschöpft sein. Ihren Kostenanteil des Klassenausflugs muss die begleitende Lehrkraft dann aus eigener Tasche bezahlen oder alternativ den Ausflug ganz absagen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg fordert, den Etat, der Schulen für außerunterrichtliche Veranstaltungen zur Verfügung steht, deutlich zu erhö­hen.

Den Schulen steht, abhängig von der Klassenzahl und -stufe, jedes Jahr ein bestimmtes Budget für außerunterrichtliche Veranstaltungen wie Theaterfahrten, Jahresausflüge und Schullandheimaufenthalte zur Verfügung. Dieses Jahresbudget liegt beispielsweise für eine Schule mit 20 Klassen deutlich unter 1000 Euro, also bei nicht einmal 50 Euro pro Klasse und Kalenderjahr. Dieses „Töpfchen“ soll wohl ausreichen, die den Lehrern für die Durchführung der Veranstaltungen entstandenen Kosten erstattet werden.

Rektoren dürfen solche außerunterrichtlichen Veranstaltungen nur dann genehmigen, wenn die dafür zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel noch ausreichen, es sei denn, die Lehrkraft verzichtet freiwillig auf die Erstattung der Kosten.

Es dürfe nicht sein, so VBE-Chef Gerhard Brand, „dass ein Schullandheimaufenthalt oder eine Klassenfahrt deshalb nicht durchgeführt werden können, weil kein Geld mehr dafür im Topf drin ist.“ Das Kultusministerium spekuliert nach Auffassung des VBE darauf, dass Lehrkräfte, die ihre Schüler trotzdem in den Genuss pädagogisch wertvoller außerunterrichtlicher Schulveranstaltungen kommen lassen wollen, die Kosten dann aus dem eigenen Geldbeutel bestreiten. „Das ist jedoch so, wie wenn ein Lokführer zu­nächst einmal selber eine Fahrkarte für den Zug lösen müsste, bevor er seine Fahrgäste von A nach B befördern darf“, stellt der VBE-Chef spöttelnd fest. Obendrein seien die Reisekosten schon sehr lange nicht mehr erhöht worden. Klassenfahrten seien keine Vergnügungsreisen für Lehrkräfte, sondern pädagogisch sinnvolle, wertvolle Veranstal­tungen, die für die Lehrkräfte jedoch sehr viel Arbeit mit hoher Verantwortung bedeu­teten.