VBE lobt wertvolle pädagogische Arbeit an Grundschulen: Die Primarstufe ist das Fundament für eine solide Bildung

„Die Grundschule – als eine Schule für alle – setzt den pädagogischen Auftrag, jedes Kind in seiner Einzigartigkeit individuell zu fördern und zu fordern, erfolg­reich um“, versichert der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Lediglich die immer noch zu hohe Schülerhöchstzahl von 28 Kindern pro Klasse (Klas­senteiler) bereite Lehrern und Eltern nach wie vor Sorge, da dies eine noch intensivere Förderung und ein noch größeres individuelles Eingehen auf den jeweiligen Schüler erschwere.

Der VBE setzt sich mit Vehemenz für die gesellschaftliche und finanzielle Aufwertung der pädagogisch wertvollen Grundschularbeit ein, denn „ein solides Fundament ist nicht nur beim Hausbau von größter Bedeutung“, so der VBE-Sprecher. Um eine noch bessere individuelle, ganzheitliche Förderung jedes Grundschulkindes zu erreichen, ist nach Auffassung des VBE eine Reduzierung des Klassenteilers notwendig. In kleineren, überschaubaren Lerngruppen könnten Lehrer den Bildungs- und Erziehungsbedürf­nissen der Kinder wesentlich wirkungsvoller gerecht werden.

Schätzungen besagen, dass mehr als ein Fünftel der Grundschüler zusätzliche, privat bezahlte Unterstützung erhält – trotz des guten Unterrichts in der Schule. Eltern geben für Nachhilfe sehr viel Geld aus. Dabei beziehen sich die zusätzlichen Hilfsangebote vor allem auf die Fächer, die von den Zeugnisnoten her für das Übergangsverfahren auf die weiterführenden Schulen in Klasse vier besonders entscheidend sind: Deutsch und Mathematik. „Es muss endlich Schluss damit gemacht werden, jede Tätigkeit des Grundschülers auf eine mögliche Verwertbarkeit für die Gymnasiallaufbahn abzu­klopfen“, mahnt der VBE-Sprecher, „die Grundschule ist kein Vorgymnasium, sondern eine eigenständige wertvolle Schulart.“ Kinder wollen etwas leisten und freuen sich über jeden Lernfortschritt. Gleichzeitig braucht man aber Unterstützungssysteme, die verhindern, dass Schüler durch die „Maschen fallen“ und sich als Verlierer fühlen müssen.

Der erst kürzlich ermittelte extrem niedrige Unterrichtsausfall an Grundschulen sei nicht der besonders robusten Gesundheit der Grundschullehrkräfte geschuldet, sondern ausschließlich der von der Kultusbehörde proklamierten Verlässlichkeit der Grundschu­len bzw. dem dortigen Ganztagesbetrieb. Eltern erwarteten, dass kein Grundschulkind vorzeitig von der Schule nach Hause komme, und die Grundschullehrkräfte versuchten stets, das nach Kräften möglich zu machen.