VBE: Stabile Übergangsquoten sind klares Indiz, dass alle Sekundarschularten benötigt werden!

Das Kultusministerium hat heute die Übergangsquoten von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen veröffentlicht. Diese haben sich zum Schuljahr 2019/20 auf Landesebene im Vergleich mit dem Vorjahr kaum verändert.

Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE, ordnet die hohe Konstanz der Übergangsquoten als positiv ein: „Dies bedeutet, dass die Unruhe der vergangenen Jahre etwas zurückgefahren werden konnte und das Übergangsverfahren wieder in ein ruhigeres Fahrwasser kommt. Es ist zugleich ein starkes Indiz dafür, dass auf keine der vier Sekundarschularten verzichtet werden kann.“

Der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende Dirk Lederle ergänzt: „Aus den Rückmeldungen der weiterführenden Schulen wissen wir, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler an der Schulart angemeldet werden, die ihrer Grundschulempfehlung entspricht. Das stellt die Schularten vor große Herausforderungen. Um diese meistern zu können, ist es dringend nötig, dass eine völlig transparente Weitergabe der Schülerinformationen an die weiterführende Schule erfolgt. Nur wenn dies gewährleistet ist, kann die weiterführende Schule sich auf die aufzunehmenden Schülerinnen und Schüler einstellen und diese optimal fördern.“

Übergangsquoten im Überblick

Kultusministerin Eisenmann unterstrich die Bedeutung der Grundschulempfehlung in der betreffenden Pressmeldung des Ministeriums als „eine pädagogische Gesamtwürdigung, die auf einer intensiven Arbeit der Lehrkräfte mit dem Kind beruht.“  Die stabilen Übergangszahlen lassen der Ministerin zufolge den Schluss zu, dass die zum Schuljahr 2018/19 eingeführte verpflichtende Vorlage der Grundschulempfehlung Wirkung zeigen. Hier die Zahlen im Überblick:

  • 91.600 Schülerinnen und Schüler wechselten zum Schuljahr 2019/20 auf eine weiterführende Schule, das sind 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
  • 43,3 Prozent wechselten auf ein Gymnasium (Vorjahr: 43,3 Prozent).
  • 34,7 Prozent wechselten auf eine Realschule (Vorjahr: 34,9 Prozent).
  • 13,0 Prozent wechselten auf eine Gemeinschaftsschule (Vorjahr: 12,8 Prozent).
  • 5,9 Prozent wechselten auf eine Haupt- und Werkrealschule (Vorjahr: 5,9 Prozent).
Übergangsquoten mit Blick auf die Grundschulempfehlung

Trotz stabiler  Übergangsquoten kommen nach wie vor viele Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen an, die nicht über die passende Grundschulempfehlung verfügen. „Die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung in der vergangenen Legislaturperiode war ein Fehler“, so die Kultusministerin. Hier der Überblick:

  • 65,0 Prozent (Vorjahr: 65,4 Prozent) der Schülerinnen und Schüler, die auf eine Gemeinschaftsschule wechselten hatten eine Empfehlung für die Werkreal/- Hauptschule. Weiterhin hatten 26,3 Prozent (Vorjahr: 26,0 Prozent) eine Empfehlung für die Realschule. Und 8,7 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent) eine Empfehlung für das Gymnasium.
  • 1,1 Prozent (Vorjahr: 1,1 Prozent) der Schülerinnen und Schüler, die auf ein Gymnasium wechselten hatten eine Empfehlung für die Werkreal-/Hauptschule. Weiterhin hatten 10,1 Prozent (Vorjahr: 10,3 Prozent) eine Empfehlung für die Realschule. Und 88,8 Prozent (Vorjahr 88,5 Prozent) eine Empfehlung für das Gymnasium.
  • 23,8 Prozent (Vorjahr: 24,2 Prozent) der Schülerinnen und Schülern, die auf eine Realschule wechselten, hatten  eine Empfehlung für die Werkreal-/Hauptschule. Weiterhin hatten 56,6 Prozent (Vorjahr: 55,9 Prozent) eine Empfehlung für die Realschule. Und 19,5 Prozent (Vorjahr: 20,0 Prozent) eine Empfehlung für das Gymnasium.
  • 92,3 Prozent (Vorjahr: 91,5 Prozent) der Schülerinnen und Schüler, die auf eine Werkreal-/Hauptschule wechselten, hatten eine Empfehlung für die Werkreal-/Hauptschule. Weiterhin hatten 6,7 Prozent (Vorjahr: 7,5 Prozent) eine Empfehlung für die Realschule. Und 1,0 Prozent (Vorjahr: 0,9 Prozent) hatten eine Empfehlung für das Gymnasium.

Hier kommen Sie zur betreffenden Pressemeldung des Kultusministeriums.

VBE-Fachtagung: Eisenmann will Werkrealschule sichern und neue Grundschulempfehlung etablieren.