Verbindlicher Ganztag: VBE widerspricht Ministerpräsident Kretschmann

Zur Aussage von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Hausaufgaben womöglich durch die Einführung der verbindlichen Ganztagsschule abzuschaffen, sagt der Landesvorsitzende des VBE Baden-Württemberg, Gerhard Brand: „Baden-Württemberg hat ein funktionierendes Ganztagesangebot und eine gute Mischung aus flexiblen und festen Angeboten an Ganztagesschulen und Ganztagesbetreuung. Verbindlicher Ganztag auf Knopfdruck geht aber nicht. Wer aber das verbindliche Ganztagsangebot möchte, der sollte auch die nötigen Ressourcen – räumlich, materiell aber vor allem auch personell – bereitstellen.“
„Herr Kreschmann weiß selbst, dass das Thema verbindliche Ganztagesschulen im Land und bei den Eltern nicht gut ankommt, will es aber jetzt über den Umweg Hausaufgaben durchdrücken!“, ergänzt der stellvertretende Landesvorsitzende Oliver Hintzen, selbst Rektor einer Grundschule.
Bisher hätten Schulkonferenzen, in denen seit geraumer Zeit Eltern und Lehrkräfte gleichermaßen vertreten sind, über die Einführung von Ganztagesangeboten entschieden. „Warum will man jetzt den Willen Weniger auf alle umwälzen?“, fragt sich der stellvertretende Landesvorsitzende.
„Schulen, insbesondere den personell extrem schlecht ausgestatteten Grundschulen, wird immer mehr aufgebürdet und jetzt sollen wir noch mit weniger Personal mehr Stunden abdecken. Man muss nicht Mathematik studiert haben, um zu sehen, dass das nicht funktionieren kann!“ Wenn das Land den Beruf von Lehrkräften und Schulleitungen noch unattraktiver gestalten wolle, dann sei man hierbei auf dem besten Weg.