Die ersten beiden Adventssamstage sind überstanden, einige Weihnachtgeschenke bereits in Schränken versteckt. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg wirbt dafür, im Vorweihnachtsrummel in schön geschmückten Fachgeschäften, auf Weihnachtsmärkten und in vollen Warenhäusern nicht einem Kaufrausch zu verfallen, sondern Kindern gerade in der Hektik um Weihnachten lieber wieder etwas mehr persönliche Zeit zu schenken statt allzu vieler Päckchen.
Die Advents- und Vorweihnachtszeit verliert immer mehr die eigentliche, christliche Bedeutung und ist stattdessen zu einer festen Größe in der Jahreskalkulation der Geschäftsleute geworden. Das Motto „Mehr Geschenke – weniger gemeinsame Zeit“ hat sich nach Auffassung des VBE als besonders negativ für Kinder herausgestellt, die in erster Linie auf emotionale Zuwendung und nicht auf eine Fülle von Spielzeug angewiesen sind. „Weil Kinder und Jugendliche immer mehr in virtuelle Lebenswelten flüchten, wäre es heute wichtiger denn je, dass Eltern in ihre Söhne und Töchter Zeit investierten und ihnen durch persönliche Zuwendung signalisierten, wie wertvoll und wichtig sie ihnen sind“, ermuntert der VBE-Sprecher Väter und Mütter, sich in diesen hektischen Tagen bewusst mehr Zeit für ihre Kinder zu nehmen. Smartphone, Play-Station, X-Box oder der Tablet-Computer zu Weihnachten bedeuteten zwar die Erfüllung so manchen Kindertraumes, seien jedoch nie Ersatz für die Gegenwart der Eltern. „Kinder und Jugendliche brauchen mehr denn je Ansprechpartner aus Fleisch und Blut, mit denen sie über alles reden können“, versichert der VBE-Sprecher.
Energisch wendet sich der VBE gegen Killerspiele und Horrorfilme auf dem Gabentisch. „Selbst wenn es noch immer Unverbesserliche gibt, die abstreiten, dass eine generelle Gefahr für junge Menschen von Ballerspielen und Gewaltfilmen ausgehe, passen das christliche Fest des Friedens auf Erden und das virtuelle Morden auf dem Bildschirm irgendwie nicht zusammen“, so der VBE-Sprecher.
Wenn Eltern Geschenke aussuchen, sollten sie verstärkt darauf achten, Spielzeug zu erwerben, das die Entwicklung der Kinder positiv fördert und Raum für die eigene Fantasie und Kreativität lässt. Geschenke, die zu Zerstörung und Gewalt animieren, haben nach Auffassung des VBE unter dem Weihnachtsbaum grundsätzlich nichts verloren.