VBE zum angekündigten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen

Nachdem die Grundschulen bereits Ende Juni zu einem „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ zurückgekehrt sind, hat das Kultusministerium nun verkündet, dass die weiterführenden Schularten im neuen Schuljahr folgen werden. Ein entsprechendes Konzept hat das Ministerium heute vorgelegt.

Der VBE begrüßt grundsätzlich eine Rückkehr zur „Normalität“ und der damit verbundenen Beschulung der Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr. „Die Ressourcenzuweisung durch das Kultusministerium ist für den VBE zwar nachvollziehbar, wir bedauern jedoch sehr, dass die Nebenfächer wie Sport oder Musik, aber auch der Religionsunterricht darunter leiden werden. Den vom Kultusministerium auch an mehreren Dienstorten geplanten Lehrkräfteeinsatz sehen wir sehr kritisch. Die An- und Abfahrtswege führen zu einer enormen Mehrbelastung und zu einer immensen Erhöhung der Arbeitszeit. Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte brauchen verlässliche Strukturen“, erläutert der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

„Durch den wechselnden Einsatzort setzen sich diese Lehrkräfte der erhöhten Ansteckungsgefahr durch Covid-19 aus und gefährden so Schülerinnen und Schüler mehr als dies sein muss. Das Ministerium muss sich endlich seiner Verantwortung gegenüber den Lehrkräften annehmen. Die flächendeckende freiwillige Testung ist gerade unter diesen Voraussetzungen ein Muss“, ergänzt der stellvertretende Landesvorsitzende Dirk Lederle, selbst Rektor einer großen Realschule mit Werkreal- und Grundschule.

Lernbrücken belasten Schulen zusätzlich

Das vom Ministerium vorgelegte Konzept zum Regelbetrieb sieht Lederle auch mit Blick auf die ebenfalls zu leistenden Lernbrücken kritisch. „Eine geregelte Übergabe zwischen den Schuljahren mag zwar sinnvoll klingen, wie dies aber gleichzeitig im Spagat zwischen Lernbrücke und Vorbereitung auf das neue Schuljahr leistbar sein soll, bleibt fraglich. Genau in dieser Zeit sind die Schulleitungen und Lehrkräfte ohnehin schon mit der Vorbereitung auf das neue Schuljahr voll ausgelastet. Schriftliche Berichte erstellen sich nun mal nicht von alleine.“

Auf die Unterstützung des Fernunterrichts über das ZSL ist der VBE sehr gespannt. „Wie dies aber in dem chronisch unterbesetzten Landesinstitut zu leisten sein wird, bleibt offen. Gerade in den Zeiten der digitalen Herausforderung schauen wir erwartungsvoll auf das neue ZSL-Serviceportal ‚lernen über@ll‘.  Wir wünschen uns auf jeden Fall bestmögliche Unterstützung“, sagt Lederle.

In der Krise hat die Zusammenarbeit mit den Eltern eine ganz neue Qualität aufgenommen. „Der Beruf der Lehrerinnen und Lehrer rückte nach wochenlangem Homeschooling in ein sehr positives Licht. Wir erfuhren von vielen Eltern sehr viel Anerkennung. Wir wünschen uns, dass dies auch im neuen Schuljahr 2020/21 anhalten möge. Schulleitungen und Lehrkräfte verdienen Wertschätzung!“, so Lederle

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