Anlässlich des bundesweiten Vorlesetags am Freitag weist der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg erneut auf die Bedeutung des Vorlesens hin – gerade im digitalen Zeitalter mit Computern, Tablets und Smartphones. Kinder können im Lesen nicht früh genug zum Lesen verführt werden, denn Lesen macht nicht nur Freude, sondern ist die Basis für eine erfolgreiche Bewältigung eigentlich aller Unterrichtsfächer in der Schule. Eltern könnten da sehr früh sehr viel für ihre Kinder tun.
Leseförderung beginne schon sehr früh, lange bevor das Kind überhaupt ein Schulhaus von innen gesehen oder Lesen gelernt habe, unterstreicht der VBE-Sprecher. Die Liebe zum Buch könne von Erwachsenen oder älteren Geschwistern geweckt werden, die durch Vorlesen Geschichten lebendig machten und das Kind so auf eine sehr angenehme Art und Weise in die Welt der Buchstaben einführten. Lehrer, die sich trotz Stoffdruckes die Zeit nehmen, im Unterricht aus Büchern vorzulesen, „verführten“ Schüler dazu, sich die Literatur aus der Bücherei auszuleihen oder zum Geburtstag zu wünschen und dann selbständig weiter zu lesen, versichert der VBE-Sprecher. Eine kleine Büchersammlung im Klassenzimmer mit spannenden oder lustigen Erzählungen und kindgerechten Nachschlagewerken habe einen hohen Aufforderungscharakter.
Die große Vorbildfunktion der Eltern und Lehrer beim Lesen ist nicht zu unterschätzen. Kinder sehen sehr wohl, ob sich Erwachsene Informationen aus Zeitungen Büchern oder vom Smartphone verschaffen, ob Lesen für sie als unterhaltsam und entspannend empfunden wird oder ob Lesen lediglich ein „Muss-halt-sein“ ist.
Auch im digitalen Zeitalter bleibt die Kulturtechnik Lesen die Grundvoraussetzung allen Lernens. Selbst der größte Computer-Freak braucht Lesekompetenz und sei es nur, um die schriftlichen Eingabeaufforderungen am Bildschirm – „Sind Sie sicher, dass…?“ – oder die Installationsanweisungen für die neue Spiele-Software zu verstehen.