VBE zur Teststrategie an Schulen: Land muss deutlich nachbessern

Bereits im Februar hat das Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin aufgezeigt, dass es in Schulen ab Klasse 5 ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko gibt. Dies wurde nun erneut bestätigt. Grundschulen wurden in der Studie nicht untersucht. „Je höher die Inzidenz eines Gebietes, desto höher ist das Risiko einer Ansteckung in Schulen. Das haben unter anderem die Fälle in Schwäbisch Hall in den letzten Wochen deutlich gezeigt,“ erklärt Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg.

Oliver Hintzen, VBE-Gesundheitsexperte und stellvertretender Landesvorsitzender, begrüßt, dass die Schnelltests endlich an den Schulen angekommen sind und es gerade für Grundschulen die Erleichterung gibt, die Tests im häuslichen Umfeld nutzen zu können. Hintzen mahnt jedoch an, dass die Umsetzung der Teststrategie in Baden-Württemberg viel zu umständlich ist: „Niedersachsen testet bis auf weiteres unabhängig von der Inzidenz. Baden-Württemberg hört bei Inzidenzen unter 100 erstmal auf und wartet wieder darauf, dass die Werte drei Tage über 100 liegen, um dann wieder mit Wechselunterricht und Testen zu beginnen. Dem Virus ist es jedoch egal, ob die Inzidenz bei 101 oder bei 99,5 liegt, es bleibt gleich ansteckend!“

Hintzen ergänzt: „Die meisten Schulen in Baden-Württemberg haben vor Wochen schon gute Konzepte umgesetzt und Erfolge mit regelmäßigen Testungen erreicht. Die Testpflicht hat die Gemüter hochkochen lassen. Wir bekommen die Lage aber nicht anders in Griff, wenn wir offene Schule wollen. Die bisher gelieferten Testkits reichen in den Schulen allerdings nur für wenige Tage. Wenn wir die Bekämpfung der Pandemie bei gleichzeitiger Öffnung von Schulen ernst nehmen, dann müssen wir die Pläne, die vor Ostern veröffentlicht wurden, wesentlich konsequenter umsetzen.“

Der Verband für Bildung und Erziehung fordert daher:

  • eine deutliche Aufstockung der Masken- und Testkontingente,
  • zeitnahe Terminvergabe für freiwillige Impfungen,
  • das weitere Einbinden und die Kostenübernahme von außerschulischen Partnern für Testungen und Betreuung,
  • die Schaffung der Voraussetzungen, um die Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an Schulen verantwortungsvoll durchführen zu können und die Umsetzung dieser Maßnahmen an allen allgemeinbildenden Schulen als auch an allen Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.
Weiterführnde Infos zur Teststrategie des Landes