Zur KMK Pressekonferenz: Reale Schulbedingungen nicht ausblenden

„Von der heutigen Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) hätten wir uns angesichts der aktuellen Entwicklungen mehr Einheitlichkeit und Verbindlichkeit im Vorgehen erwartet. Die vorgestellten Beratungsergebnisse haben allerdings erneut belegt, dass die Reaktion auf die steigenden Infektionszahlen in den Ländern sehr unterschiedlich ist und der bisherige Flickenteppich an Maßnahmen bleibt“, sagt Gerhard Brand, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

„Die vorgestellte Handreichung zum Thema Lüften ist sicherlich eine gute Hilfestellung für Lehrkräfte, wie ein bestmöglicher Luftaustausch in Räumen zu erreichen ist, allerdings unter der Voraussetzung, dass überhaupt genügend zu öffnende Fenster vorhanden sind und das Wetter es auch zulässt, diese zu öffnen. Es ist allerdings schwierig genug, Schülerinnen und Schüler davon zu überzeugen, die Fenster bei stürmischem und nasskaltem Regenwetter zu öffnen. Zudem ist es trügerisch, in der Diskussion um das richtige Lüften außer Acht zu lassen, dass Lüften laut Experten lediglich das Risiko einer indirekten Übertragung senkt“, erläutert Brand.

Und weiter: „Die KMK stellt zu wenig in den Fokus, dass das Lüften nur eine Ergänzung zur sogenannten A-H-A-Regel ist und diese nicht ersetzen kann. Gerade angesichts der steigenden Infektionszahlen muss der Gesundheitsschutz von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften höchste Priorität haben.“

Der VBE begrüßt ausdrücklich, dass die KMK den unausgegorenen Vorschlag einiger Politiker, die Winterferien zu verlängern, nicht verfolgt.

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