Stuttgart. Mit Befriedigung und Wohlwollen hat man beim Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg die Ankündigung des Kultusministers im Landtag aufgenommen, das Unterrichtsfach „Musik“ in der Grundschule künftig wieder eigenständig zu machen und nicht mehr im Fächerverbund zu führen.
Nach der letzten Bildungsplanreform gingen in der Grundschule Musik, Kunst und Handarbeit im Fächerverbund „MeNuK“ (Mensch, Natur und Kultur) auf. Dadurch gab es mit Einführung der zurzeit aktuellen Bildungspläne die Fächer Musik und Bildende Kunst an Grundschulen nicht mehr.
„Da die Musik in dem Fächerverbund aufgegangen oder – je nach Standpunkt – untergegangen ist, ließ sich auch der Bedarf an professionellen Musikpädagogen amtlicherseits besser kaschieren“, moniert der VBE-Sprecher. Aus gutem Grund sei das Fach Musik – wie auch Kunst – weder an der Realschule noch am Gymnasium vom Stundenplan verschwunden, da grundsätzlich solides Basiswissen notwendig sei, bevor man interdisziplinär arbeiten könne.
Schon bisher galten Musik, Bildende Kunst und Sport bei vielen lediglich als schmückendes Beiwerk des von Deutsch, Mathematik und den Fremdsprachen beherrschten Stundenplans, als „Entspannungsinseln“ für die vom Lernen in den „richtigen“ Unterrichtsfächern gestressten Schüler. Das Bündeln zu Fächerverbünden hatte diesen Trend noch verstärkt, auch wenn in der Summe keine einzige Stunde gegenüber der alten Stundentafel verloren gegangen war. Trotzdem hatte der musisch-ästhetische Bereich an den meisten Schulen weiter an Bedeutung verloren, und das machte diese spürbar ärmer.
Der VBE freue sich nun, dass das beharrliche Bohren eines vermeintlich dicken Brettes doch noch zum Erfolg geführt habe, so der VBE-Sprecher. Dem Kultusminister sei der Beifall dafür jetzt von Herzen gegönnt. Übrigens: ein Erfolgserlebnis, das in Zeiten knapper Haushaltsmittel wirklich äußerst preisgünstig erzielt werden konnte.