Stuttgart. Der eigentliche Grundgedanke des Weihnachtsfestes werde in der kommerziellen Hochsaison des Handels und Gewerbes meist verdrängt, selbst von vielen Gläubigen. Das bringe zwar das christliche Abendland nicht unmittelbar in Bedrängnis, versichert der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) anlässlich der bevorstehenden Festtage, zeige aber, „dass christliche Werte für viele mehr und mehr an Bedeutung verlieren“.
Der gewerkschaftliche Berufsverband VBE, der aus konfessionell orientierten Lehrerverbänden hervorgegangen ist, verweist auch in der Präambel seiner Satzung auf den christlichen Glauben und das entsprechende Menschenbild. Es sei bedauerlich, so der VBE-Sprecher, wenn aus falsch verstandener Weltoffenheit die christlich-abendländische Kultur auf heimischen Boden immer mehr zurückgedrängt, bisweilen sogar verleugnet werde und dadurch für die Gesellschaft stark an Bedeutung verliere.
Es dürfe nicht so weit kommen, warnt der VBE-Sprecher, dass Christen aus Angst vor möglichen Verstößen gegen den Toleranzgedanken und Antidiskriminierungsgesetze ihren Glauben aus lauter „Political Correctness“ verstecken und letztendlich sogar die eigene religiöse Identität aufgeben.
Auch ein zusammenwachsendes Europa unterdrückt die spezifischen Eigenheiten der verschiedenen Regionen nicht, sondern versucht, überlieferte und bewährte kulturelle Besonderheiten zu bewahren und damit die Menschen zu stärken. Um wie viel mehr müsse diese Einsicht für den Glaubensbereich gelten, behauptet der VBE-Sprecher. Gerade das Weihnachtsfest sollte Anlass sein, wieder verstärkt christliche Grundwerte wie soziale Verantwortung für alle, Friedfertigkeit, Nächstenliebe, Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft in den Fokus der Gesellschaft zu rücken – auch und erst recht in den Kindertagesstätten und Schulen des Landes.
21. Dezember 2012