Stuttgart. Die Fußballeuropameisterschaft fällt in die „heiße Phase“ des Endspurts um gute Zeugnisnoten in der Schule. Der VBE appelliert an Lehrer, Verständnis für etwas übermüdete oder unkonzentrierte Fußballfans aufzubringen, fordert aber Eltern und Schüler auf, wegen „der schönsten Nebensache der Welt“ nicht die wichtigeren Dinge des Lebens ganz außer Acht zu lassen und vor allem jetzt noch anstehende Lernzielkontrollen für das Jahreszeugnis Ende Juli nicht aus dem Blick zu verlieren, also auch für genügend Lernzeiten und Schlaf der Schüler zu sorgen.
Fußball spricht immer noch alt wie jung gleichermaßen an, und auf dem Schulhof werden nicht nur die Sammelbilder der Stars auf dem Rasen getauscht, sondern auch heftig über Spielzüge, Tagesform der Ballkünstler und die Entscheidungen der Schiedsrichter diskutiert. Dass die Europameisterschaft in die heiße Phase des Schuljahres um den Kampf um bessere Zeugnisnoten fällt, könnte sportbegeisterten Schülern leicht zum Verhängnis werden, denn es stehen in der Regel bei den meisten noch Klassenarbeiten, Lernzielkontrollen, Referate und Präsentationen an, die die Jahresnoten positiv oder negativ beeinflussen könnten. Der VBE rät allen Schülern, den Motivationsschub, den so eine Meisterschaft mit sich bringt, auch auf das schulische und häusliche Lernen zu übertragen und zum Schuljahresende noch einmal alles zu geben, um solche Höchstleistungen im Klassenzimmer zu bringen, wie sie auch von den Fußballstars auf dem Spielfeld erwartet werden. Gleichzeitig appelliert der VBE an alle Lehrer, Verständnis für möglicherweise durch Siegesfeiern übernächtigte Schüler aufzubringen, und Klassenarbeiten, wenn es sich stundenplantechnisch vermeiden lässt, nicht gerade in der ersten Unterrichtsstunde zu schreiben, wenn der Kreislauf noch nicht auf Hochtouren laufen sollte. Ansonsten begrüßt der VBE, dass internationale sportliche Ereignisse helfen, das soziale Miteinander in der Schule weiter einzuüben, sich gemeinsam zu freuen, zu trösten und nicht vergessen zu lassen, dass des einen Freud, des anderen Leid bedeuten müsse, sollte das Fußballspiel nicht unentschieden ausgegangen sein und beide Fangemeinden gemeinsam trauern oder jubilieren dürfen, so der VBE-Sprecher.