Der Landesvorstand des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg möchte die etwas in Vergessenheit geratenen Einstellungen von Pädagogischen Assistentinnen in den Schuldienst des Landes wieder mehr ins Blickfeld rücken. Vormals ausschließlich an Haupt- und Werkrealschulen beschäftigt, wirken diese für die Kinder und Jugendlichen wertvollen Arbeitskräfte seit einiger Zeit auch an Grundschulen, nicht jedoch an Realschulen. Der VBE sieht hier einen deutlichen Handlungsbedarf.
Die Arbeit der Pädagogischen Assistentinnen – meist sind es Frauen – wird an den Schulen durchweg anerkannt und als positiv und wertvoll beurteilt. Während jedoch in den Anfangsjahren die Pädagogischen Assistenten den Schulen zusätzlich zur Unterrichtsversorgung der Klassen mit Lehrerstunden zur Verfügung standen, wurden nunmehr Neuverträge auf die Versorgung der jeweiligen Schule mit Lehrerstunden angerechnet. Trotz des notwendigen pädagogischen Bedarfs an Assistenten werden wohl die wenigsten Schulen in der Abwägung zwischen Lehrern und Assistenten – die keinen eigenverantwortlichen Unterricht halten dürfen – bei der Zuweisung von Stunden den Pädagogischen Assistenten vor Lehrern den Vorzug geben.
Momentan stehen etliche Haupt- und Werkrealschulen vor der Auflösung. Dort tätige Pädagogische Assistenten erhalten das Angebot, künftig an den Grund- bzw. Gemeinschaftsschulen tätig zu werden. Die aktuelle Analyse der Übergänge auf weiterführende Schulen zeigt, dass viele Kinder mit einer Hauptschulempfehlung die Realschule besuchen, wo auch ein Hauptschulabschluss möglich ist. Die Realschule hatte jedoch bisher keine Pädagogischen Assistenten zur Unterstützung von Schülern.
Der VBE fordert nun, zum einen durch Schaffung eines eigenes Haushaltstitels Pädagogische Assistenten rechnungsmäßig von der Versorgung der jeweiligen Einsatzschule mit Lehrerstunden abzukoppeln und diese notwendige Unterstützung der Schüler additiv zu gewähren, zum anderen, den Einsatz Pädagogischer Assistenten künftig auch an den Realschulen zuzulassen.