Versorgung mit Lehrerstunden auf das Nötigste beschränkt
Stuttgart. Die Planungsgespräche zwischen den Schulämtern und den Schulleitungen für das nächste Schuljahr auf Grundlage der aktuellen Schülerzahlen sind weitgehend abgeschlossen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg befürchtet nach ersten Rückmeldungen, dass die Versorgung der Schulen mit Lehrerstunden wieder nur auf den Pflichtbereich beschränkt sein wird, da der Ergänzungsbereich weiterhin für Krankheitsvertretungen in Anspruch genommen werden muss.
Der VBE bemängelt, dass die Versorgung der Schulen mit Lehrerstunden wieder nicht dem entsprechen wird, was eigentlich zur Steigerung eines qualifizierten Bildungs- und Erziehungsauftrages erforderlich wäre. Auch im nächsten Schuljahr können nötige Stütz- und Förderkurse erst dann erteilt werden, wenn genügend Lehrerstunden aus dem Ergänzungsbereich „übrig“ bleiben, kann für eine Theater- oder Schulchoraufführung im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft nur dann kontinuierlich geprobt werden, wenn Lehrer nicht abgezogen werden, um Krankheitsvertretung in anderen Klassen zu machen.
Ein Teil der Arbeitsgemeinschaften kann zwar, solange Geld vorhanden ist, durch Lehrbeauftragte, Jugendbegleiter oder durch Kooperationen mit Vereinen abgedeckt werden; die eigentlichen Bezugspersonen der Schüler – die Lehrer – bleiben aber von diesen pädagogisch wertvollen Angeboten in der Regel ausgeschlossen, weil eben dafür keine Stunden mehr zur Verfügung stehen.
Weil die Schulen immer noch nicht genügend feste Vertretungslehrer („Springer“) haben – Baden-Württemberg ist hier deutlich schlechter versorgt als der Bundesdurchschnitt -, müssen bei Erkrankung von Lehrkräften besonders bei der „verlässlichen Grundschule“ immer wieder Klassen zusammengelegt werden, was zu einer massiven Beeinträchtigung der Unterrichtsqualität führt. „Vor allem, wenn die zusammenzulegenden Klassen größer sind, wird aus Unterricht schnell nur noch Betreuung“, moniert VBE-Landesvorsitzender Gerhard Brand. Dann litten zwei Klassen gleichzeitig unter der Erkrankung eines Lehrers.