VBE: Schön, dass Schulen noch solch Engagement zeigen, obwohl die Arbeitsgemeinschaften weiter stark gekürzt worden sind

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg gratuliert den 15 vom Kultusministerium ausgezeichneten Redaktionsteams der Schülerzeitun­gen zum Erfolg, rügt aber gleichzeitig das Ministerium dafür, dass es den Schulen immer weniger Lehrerstunden für Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung stellt und damit auch Schülerzeitungen die Basis für das Arbeiten entzieht.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Da zu Beginn des neuen Schuljahres der noch einmal gekürzte Ergänzungsbereich wie­der gro­ßenteils für die drin­gend benötigten Krankheitsvertretungen aufgebraucht wor­den war, blieben für Arbeits­gemeinschaften nur noch wenige oder gar keine Stunden übrig. Schülerzeitun­gen kön­nen aber nur dann „nachhaltig“ herausgegeben werden, wenn ein verant­wortlicher Lehrer Schüler dabei verlässlich unterstützt.

Wenn aber, wie zurzeit von der Verwaltung vorgeschrieben, bei Erkrankungen von Lehrern Arbeitsgemeinschaften gestrichen werden, weil diese Lehrerstunden dann für die Pflichtfächer wie Deutsch, Mathematik und Fremdsprache umgewidmet werden müs­sen, ist ein kontinuierliches, zielgerichtetes Arbeiten im AG-Bereich nicht mehr möglich.

Egal, ob es sich um den Schulchor oder eben die Schülerzeitung handelt, Schüler benötigen für ein kontinuierliches Arbeiten die Lehrer als verlässliche Partner. Wenn die Pädagogen – je nach der Gesundheitslage des Kollegiums – zeitweise Arbeitsge­meinschaften und dann wieder Vertretungsstunden im Pflichtbereich halten, wird ver­lässliche Pädagogik konterkariert.

Der VBE fordert das Kultusministerium auf, den Schulen für Stütz- und Förderkurse sowie für pädagogisch wertvolle Arbeitsgemeinschaften einen ausreichenden und ver­lässlichen Ergänzungsbereich zur Verfügung zu stellen, sonst würden sich solche Ver­anstaltungen wie die Auszeichnung von Schülerzeitungsteams bald von selbst erübri­gen. „AG-Stunden je nach Kassenstand zu halten, ist alles andere als eine am Schüler ausgerichtete Pädagogik“, kritisiert VBE-Chef Gerhard Brand die aller Pädagogik zuwiderlaufenden Kürzun­gen der grün-roten Landesregierung im Schulbereich.

 

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