VBE warnt Grün-Rot: Hände weg von der Altersermäßigung!

Die Streichung wäre genau das falsche Signal an die Lehrerschaft

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg startet in der nächsten Woche eine Plakataktion. „Hände weg von der Altersermäßigung!“ steht in großen Buchstaben über einem leuchtend roten Stopp-Schild auf dem Plakat, das in allen Lehrerzimmern hängen wird. „Das Signal, das mit der Strei­chung der Altersermäßigung bei den Lehrern ankäme, wäre fatal“, warnt VBE-Chef Gerhard Brand. „Wer einen Bildungsaufbruch will, darf die Akteure nicht so demotivieren“, kritisiert Brand die grün-rote Regierung sehr deutlich.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Die eine Stunde respektive zwei Stunden Altersermäßigung für Vollzeitlehrer ab 58 bzw. 60 Jahren waren ein Zeichen der Wertschätzung und eine in beinahe homöopathi­scher Dosierung verabreichte Entlastung, die ihre (Signal-)Wirkung bei den Pädagogen trotzdem nicht verfehlte. Diese jetzt aus Haushaltsgründen streichen zu wollen, würde dem angestrebten Bildungsaufbruch der grün-roten Landesregierung einen weiteren herben Dämpfer verpassen. „Wer die Schullandschaft von Grund auf umkrempeln will, benötigt dazu motivierte Akteure und keine Mitarbeiter, die sich nicht mehr wertge­schätzt fühlen“, warnt der VBE-Chef vor weiteren Rotstiftmaßnahmen im Bildungs­bereich. „Nur wenn die Leistungsfähigkeit der Pädagogen erhalten bleibt, wird auch die Schule leistungsfähig sein. Wenn es den Lehrerinnen und Lehrern schlechter geht, kann es der Schule insgesamt nicht besser gehen.“

An erster Stelle der schulischen Wunschliste stehen bei Lehrern deutlich kleinere Klassen (derzeit sitzen bis zu 30 Schüler in einer Klasse; in Grund- und Gemein­schaftsschulen sind es bis zu 28). Außerdem warten die Pädagogen auf eine spürbare Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung, da außerunterrichtliche Tätigkeiten wie in­tensive Beratungsgespräche und die Teilnahme an Fach-, Team-, Stufen- und Gesamt­lehrerkonferenzen im Rahmen von Schulentwicklung und Evaluation in letzter Zeit überproportional zugenommen haben. Die meisten Lehrer arbeiten hart an der Grenze ihrer Belastbarkeit, wenn sich nicht gar schon Symptome von Überlastung zeigen. „Da es mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz an den Schulen nicht gerade zum Besten steht, wäre es äußerst kontraproduktiv, jetzt auch noch die Altersermäßigung zu strei­chen“, warnt Brand die politisch Verantwortlichen in aller Deutlichkeit vor diesem fal­schen Signal.

 

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