Südwürttemberg – Meldungen – Archiv

KV Ravensburg / Bodensee

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht am Staatlichen Seminar für Lehrerausbildung in Meckenbeuren

Am 23.10.2015 fand der Crashkurs Schul- und Beamtenrecht  am Staatlichen Seminar für Lehrerausbildung in Meckenbeuren statt. 35 interessierte und hochmotivierte Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter ließen sich vom inzwischen bewährten Crashkurs-Team Anja Piontek, Alfred Vater und Bernadette Behr auf ihre Schulrechtsprüfung vorbereiten.

Nach einem „Warming-up“ in Sachen Rechtsempfinden wurden Tipps zur Prüfung vermittelt und Bewertungsmaßstäbe erläutert. Nun folgte der Sprint durch alle relevanten Themen und Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Die fundierte Wiederholung erfolgte anhand  anschaulicher Beispiele. Dabei konnten interessierte und tiefsinnige Fragen der Teilnehmer von den Referenten versiert und fachkundig beantwortet werden.

In der Pause ermöglichte ein Multiple-Choice allen Teilnehmern eine Selbsteinschätzung, bevor nach Teil II des Crashkurses ein abschließendes Rollenspiel der Prüfungssituation bei allen Anwesenden sehr positive Resonanz zur Gesamtveranstaltung hervorrief.

VBE Crashkurs Schulrecht 23.10.2015 001

Text: Bernadette Behr


Individuell fördern – aber wie? Großveranstaltung mit Herrn Dr. Klippert

Ende Juni 2015 war es soweit: Herr Dr. Klippert kam in den Landesbezirk Südwürttemberg. Die hochkarätige Veranstaltung fand in der Schloss-Schule (GHWRS) in Pfullingen statt. Etwa 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der näheren, aber auch weiteren Umgebung (bis zu 60 km) nahmen den Weg auf sich, um Herrn Dr. Klippert „live“ zu erleben.

Bei ihrer Ankunft erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine für sie vorbereitete Tagungsmappe von Matthias Würth, Johannes Dimitroudis Stefanie Dickgiesser und Anja Piontek überreicht. Außerdem war bereits von Hilde Boeker, Günter Borchert und Anja Piontek ein umfangreicher VBE-Stand aufgebaut worden. Dieser wurde von Hilde Boeker, Alfred Vater und Anja Piontek betreut.

Der Landesbezirksvorsitzende Günter Borchert begrüßte zu Beginn das erwartungsfreudige Publikum, Herrn Dr. Klippert, Herrn Gonser, Rektor der Schule, sowie Matthias Würth, VBE-Kollege an der Schule und Mitglied im Örtlichen Personalrat Tübingen.

Nach einem Grußwort des Rektors, begann Herr Dr. Klippert seinen anschaulichen und begeisternden Vortrag. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren die Szenarien, die er aus Erfahrungen in den Schulen beschrieb wohl bekannt: Ein großer Arbeitsaufwand bei der Erstellung von Materialien zur individuellen Förderung. Herr Dr. Klippert sprach vielen Teilnehmenden aus der Seele, als er erklärte, dass diese lehrerzentrierte Individualisierung aus seiner Sicht nicht zielführend sei. Es bestehe dabei z.B. die Gefahr der Vereinzelung von Schülerinnen und Schülern. In anschaulicher Weise zeigte er als Alternative ein praktikableres Förderprogramm auf und plädierte dabei zunächst für einen Klassenunterricht, in dem die Schülerinnen und Schüler durch Methodentraining, durch die Förderung des kooperativen Lernens und durch die Förderung differenzierter Lernaktivitäten zu mehr Selbsthilfe- und Integrationskompetenz angeleitet werden. Am Beispiel der Lernspirale zeigte Herr Dr. Klippert, wie das Ziel 2/3 Schüleraktivität, 1/3 Lehreraktivität und damit auch für uns Lehrkräfte eine sinnvolle Arbeitsökonomie, erreichbar ist.

In der Pause zeigten die angeregten Gespräche, die dank des schönen Wetters auch draußen bei Kaffee und Kuchen geführt werden konnten, dass die Lehrkräfte dieses Thema sehr beschäftigt.

Die positiven Rückmeldungen zeigten, dass die Erwartungen der Teilnehmenden durch die Veranstaltung voll erfüllt wurden.

Ein besonderer Dank geht an Herrn Matthias Würth, der die Organisation vor Ort übernommen hatte.

Eindrücke in Bildern


Neues Vorstandsteam für den Kreisverband Biberach

Am 28.07.2015 trafen sich die Mitglieder des Kreisverbands Biberach im „Alten Bahnhof“ in Schemmerhofen zu einer Mitgliederversammlung. Grund hierfür waren die Neuwahlen von mehreren Vorstandsmitgliedern.

Nachdem der erste Vorsitzende Ernst Vater die Anwesenden begrüßt und die Beschlussfähigkeit festgestellt hatte, dankte er Günter Borchert, Geschäftsführer des Kreisverbands Ulm, dass er als Gast das Amt des Wahlleiters übernimmt.

Da es beim Amt des ersten Vorsitzenden keine Änderungen gibt, war ein Wahlgang hier nicht erforderlich.

Vor den eigentlichen Wahlen wurden der stellvertretende Vorsitzende Martin Badent und der Geschäftsführer Werner Csernak einstimmig entlastet.

Ernst Vater dankte anschließend Werner Csernak sehr herzlich im Namen des Kreisverbandes Biberach für die jahrzehntelange, aufopferungsvolle und äußerst erfolgreiche Arbeit in mehreren Funktionen, sei es als Vorsitzender und/oder Geschäftsführer, als ÖPR-Mitglied oder als tiefgründiger Berater mit enormen Wissen. Der KV Biberach hätte sich ohne ihn nicht so entwickeln können, so der Vorsitzende. Als Dank und Anerkennung überreichte er ihm einen Geschenkkorb.

Im Laufe des Wahlganges wurde Rosemarie Mohr zur stellvertretenden Vorsitzenden und Martin Badent zum Geschäftsführer gewählt.

Werner Czernak wurde als Beirat für Senioren berufen.

Der Vorsitzende beglückwünschte die Neugewählten und betonte, dass er sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit ihnen freue.

Nach den Wahlen konnten die Mitglieder ihre Erwartungshaltung an den Vorstand richten.

Bei einem gemütlichen Essen fand die Versammlung ihren Ausklang.

Martin Badent, Geschäftsführer


Der Südwürttembergische Lehrertag lässt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufhorchen

Anja Piontek Stellvertretende  Landesbezirksvorsitzende

Anja Piontek
Stellvertretende
Landesbezirksvorsitzende

Der diesjährige Südwürttembergische Lehrertag fand in der Tagungsstätte Kloster Heiligkreuztal statt. Günter Borchert, Landesbezirksvorsitzender, begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, den Referenten und Teilnehmer der Talkrunde, Herrn Martin Schweiger (Seminarschuldirektor, Mitentwickler der Konzeption „Ressource Ich“), als weitere Teilnehmer der Talkrunde Herrn Maximilian Groß (Schulamtsdirektor) und Herrn Walter Beyer (Schulleiter). Dann leitete er zum ersten Teil des Nachmittags über.

Hier ging es um das Thema „Die schleichende Ökonomisierung des staatlichen Bildungswesens und was das mit der Lehrergesundheit zu tun hat“. Seminarschuldirektor Schweiger erläuterte in spannender Weise Zusammenhänge zwischen der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Lehrergesundheit. Folgender zusammengefasster Auszug daraus zeigt die Brisanz des Themas auf:

Was braucht es, dass wir Lehrkräfte gesund bleiben?

Schlüssel-Ressource Kohärenzgefühl 

Eine wichtige Ressource ist hier das Kohärenzgefühl (Modell der Salutogenese von A. Antonovsky). Es kann entstehen, wenn Menschen zum einen ihre Erfahrungen einordnen und dadurch verstehen können. Zum Zweiten spielt dabei eine Rolle, sich bedeutsam zu fühlen, d.h. die Erfahrung zu machen, dass die eigenen Aufgaben es wert sind getan zu werden und wertgeschätzt werden. Zuletzt ist es wichtig, sich dabei weder unter- noch überfordert zu fühlen.

Ein stark ausgeprägtes Kohärenzgefühl ermöglicht Menschen, flexibel auf Anforderungen reagieren zu können und die für spezifische Situationen angemessen Ressourcen zu aktivieren.

Motive und Ziele kennen

Neurobiologische Erkenntnisse zeigen, dass es für jeden von uns wichtig ist, seine ureigenen Motive zu kennen. Diese unterscheiden sich von Zielen, die bewusst gefasst werden können und immer wieder änderbar sind. Motive hingegen kommen aus der Kernpersönlichkeit. Sie sind bestimmt von unbewussten Prägungen und frühkindlich erworbenen Handlungsantrieben. Die Lebenszufriedenheit eines Jeden wird maßgeblich dadurch mitbestimmt, inwieweit eigene Motive mit eigenen Lebenszielen übereinstimmen. Es könnte also sein, dass Stress eher eine Frage der persönlichen Integrität als des Zeitdrucks ist und durch die Entfernung entsteht, die zwischen unseren authentischen Werten und der Art und Weise liegt, wie wir sie leben (Dr. Remen).

Die Rolle des gesamtgesellschaftlichen Kontextes

Im folgenden Teil wurden die Erkenntnisse von A. Antonovsky und der neurobiologischen Forschung mit den aktuellen gesellschaftlichen Tendenzen verknüpft und dadurch in faszinierender Weise aufgezeigt, warum das Thema „Lehrergesundheit“ im gesamtgesellschaftlichen Kontext betrachtet werden muss und nicht als individuelles Problem einzelner Menschen definiert und darauf reduziert werden kann.

Wertschätzung der Arbeit von Lehrkräften?

Schulische Lehrkräfte werden weder von den Eltern, noch von der Öffentlichkeit ausreichend unterstützt. Im Gegenteil, Eltern und Gesellschaft geben die Aufgabe der Erziehungsarbeit fast vollständig an die Schule ab. Zusätzlich tragen Politiker und Leserbriefe schreibende Eltern dazu bei, das Ansehen derjenigen zu ruinieren, die ihre Kinder ausbilden und erziehen sollen.

Gewinnbringende Schule

Woher stammen die derzeitigen zusätzlichen Aufgabenschlagwörter der Schulen? „Portfolio“ kommt beispielsweise aus dem Bereich des Investmentbankings, „Standard“ ist ein typisches Stichwort in der Produktionstechnik, „Evaluation“ stammt aus dem Qualitätsmanagement und über „Input-Output“ spricht man ursprünglich im Bereich der EDV bzw. Informatik. Die Gesetze des Marktes gewinnen mehr und mehr an Einfluss und es ist immer weniger die Rede über Menschen, ihre Gefühle und ihrem Kontakt miteinander. Ökonomische Imperative, wie beispielsweise Effizienz und Rentabilität greifen auch in den Bereich der Schule über. Warum ist das so? Bildung wird zunehmend als ein gewinnträchtiger Markt gesehen. Haushaltsmittel werden gekürzt und die Qualität der Bildung schlecht geredet (Stichwort PISA-Studie). Das eröffnet neue Perspektiven für private Bildungsanbieter. Dieser Trend wird dann unter dem Stichwort „Modernisierung“ legitimiert. Berufsfremde Einmischungen nehmen zu, beispielsweise durch die Bertelsmann Stiftung oder die Breuninger Stiftung, die auch Veröffentlichungen und Diskussionen im Fernsehen unterstützen. Technische Mittel werden zunehmend in der Vermittlung von Bildung angewandt und tragen zur Entstehung erfolgreicher Geschäftsunternehmen im Bildungswesen bei. Zu der Tendenz, das Schulwesen zu privatisieren kommt die Verstaatlichung der Erziehungsarbeit, die sich beispielsweise in der Einrichtung von Ganztagesschulen, der Kindergartenpflicht, in Medienerziehung, Konsumerziehung, Freizeiterziehung und Gesundheitserziehung niederschlägt.

Folgen für uns Lehrkräfte

Für uns Lehrkräfte entsteht die Problemlage, dass unser pädagogisches Denken immer mehr auf ökonomisches Denken trifft. Diese gegensätzlichen Denkweisen können allerdings nicht förderlich ineinander greifen, sondern sie reiben sich aneinander und es kommt zu Reibungsverlusten, d.h. in der Praxis, Lehrkräfte können daran krank werden. Wenn Bildung als materielles Produkt gesehen wird und nicht als geistiger Wert, kann es passieren, dass Lehrpersonen plötzlich als „Backautomaten“ und Schülerinnen und Schüler als „Brötchen“ angesehen werden.

Bild 1 Südwürtt.Lehrertag 2015 (2)Bild 2 Südwürtt.Lehrertag 2015Bild 3 Südwürtt.Lehrertag 2015

Die sich anschließende Pause wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt, um ihre Fragen zu dem Thema auf die vorbereiteten Kärtchen zu notieren und bei Kaffee und Kuchen über das Thema ins Gespräch zu kommen.

Bild 4 Südwürtt.Lehrertag 2015Bild 5 Südwürtt.Lehrertag 2015 (1)

Nach der Pause schloss sich die Talkrunde an. Anhand der zahlreichen Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickelte sich ein reger Austausch. Darin zeigte sich, wie sehr das Thema den Lehrkräften „unter den Nägeln brannte“.

Bild 6 Südwürtt.Lehrertag 2015

Anhand der eingebrachten Rückmeldungen wurde deutlich, dass es ein gelungener und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnbringender Lehrertag war.

Abschließend sprach Günter Borchert seinen Dank aus an:

  • den Referenten Herrn Martin Schweiger für seinen interessanten und anschaulichen Vortrag
  • Herrn Maximilian Groß für seine kompetenten Beiträge in der Talkrunde
  • Herrn Walter Beyer für seine hervorragende Hilfe bei der Organisation und seine versierten Beiträge in der Talkrunde, bei der er es gleichzeitig verstand, durch seine lockere Art der Moderation, eine angenehme Atmosphäre für das Fachgespräch herzustellen
  • Frau Anja Piontek für das Durchführen des Anmeldemanagements

KV Albstadt: Es geht auch anders – Anja Piontek spricht Grußwort bei Personalversammlungen

Der Kreisvorsitzende Alfred Vater bemühte sich, dass der VBE bei den Personalversammlungen in Bisingen (03.03.15) und in Sigmaringen (12.03.15) ein Grußwort sprechen durfte. Dies war einzigartig im Bereich Südwürttemberg und ist auch der Offenheit des ÖPR Vorsitzenden Matthias Römer-Peters geschuldet, dem Alfred Vater dafür einen besonderen Dank aussprechen möchte.

In ihrem Grußwort bedankte sich Anja Piontek für die Einladung. Sie betonte, es bestünden zu viele Baustellen in der Bildungspolitik. Darüber hinaus soll sich die Schule und die Lehrerschaft einer immer heterogener werdenden Schülerschaft in einem Ganztagesbetrieb stellen. Die Arbeitsverdichtung hat zugenommen. Schule als Problemlöser für alles, für alle gesellschaftlichen Probleme? Eben nein! Es fehlte dazu die personelle, räumliche und zeitliche Ausstattung. Genau das stünde im Widerspruch zu den Forderungen unseres Arbeitgebers. Die Vergütung nimmt ab, die Anforderungen steigen. Dies zeigt auch die Tarifrunde 2015, wie schwer es ist, eine Gehaltserhöhung durchzusetzen und sie auch zeitlich mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten.

Ärgerlich findet dabei die Geschäftsführerin Margit Malek, dass nun wieder eine Gehaltsverschiebung geplant ist und dies bei sprudelnden Steuereinnahmen. So viel zum Thema Wertschätzung.

Wolfgang Strobel, Vorstandsmitglied im Kreisverband Albstadt und stellvertretender Vorsitzender des ÖPR Albstadt, berichtete ebenfalls aus seinem Tätigkeitsbereich. Er ist Arbeitnehmervertreter. Besorgniserregend fand er die Zunahme der längerfristigen Erkrankungen. ÖPR und BPR setzen sich vehement gegen die teilweise kontraproduktiven Amtsarztbesuche ein.

Hauptthemen der Personalversammlungen in Bisingen und Sigmaringen waren die Mehrarbeit und der kollegiale, soziale Umgang im Schulalltag.

Am Schluss der Personalversammlungen wurden die Hauptschullehrkräfte gebeten da zu bleiben, um die Fortbildungskonzeption „Weiterqualifizierung Hauptschullehrkräfte“ vorzustellen. Dabei geht es um eine Qualifizierungsmaßnahme an einer anderen Schule, wie z.B. einer Grund-, Real- oder Gemeinschaftsschule. Diese sogenannte Weiterqualifizierung fanden zahlreiche Hauptschullehrkräfte als entwürdigend, da sie teilweise schon jahrelang eine 10 Klasse zum Werkrealschulabschluss führen würden und sich nun für die Realschule zu qualifizieren hätten. Darüber hinaus finden sie es ebenfalls sehr ärgerlich, dass trotz der Weiterqualifizierung und teilweise jahrzehntelanger Erfahrung ihr Gehalt bei A12 bleiben solle, während junge Sekundarlehrer/innen von Anfang an A13 bekämen. Das ginge so nicht, habe doch keine andere Schulart so viele Veränderungen erlebt, wie die Haupt- und Werkrealschule. Zusätzlich fanden sie die regionale Schulentwicklung besorgniserregend. Die zahlreichen Schließungen von Haupt- und Werkrealschulen, bedeute für die Kolleginnen und Kollegen, dass sie bei einer Versetzung an eine noch bestehende Haupt- oder Werkrealschule, bald wieder mit einer Versetzung rechnen müssten. Das Schulamt sicherte aber stets zu, mit den betreffenden Lehrkräften im Gespräch zu bleiben und zu einer einvernehmlichen Lösung kommen zu wollen.

Alfred Vater

Bisingen(Sigmaringen 008


Chance oder Einheitsbrei?

Der Februar ist vorbei, die Grundschulempfehlungen sind versandt, die Eltern melden ihre Kinder an den weiterführenden Schulen an. Die Wahl der Schule ist langsam zu einer komplizierten Sache geworden. Werkrealschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen, Privatschulen, Gymnasien buhlen um die knappe Ressource Schülerin / Schüler. Die Eltern sind teilweise verunsichert, da die Landesregierung unter dem Motto: „Vielfalt als Chance“ den Trend zur Bildungsumverteilung durchgesetzt hat. Es wird der Eindruck erweckt, je heterogener die Schülerschaft ist desto besser ist es. Gute Schülerinnen und Schüler helfen schlechteren Schülerinnen und Schülern, es profitieren alle. Aber ist dies so? Wird der Unterricht dadurch nicht noch komplizierter? Leiden nicht manche Schülerinnen und Schüler durch die zunehmende Heterogenität? Dazu kommt noch die Inklusion, die sich ohne ein deutliches Mehr an Sonderschullehrkräften und Sonderpersonal, sowie milliardenschwere Umbauten nicht umsetzen lässt. Für die grün-rote Landesregierung sind Wörter wie Elite und Begabtenförderung zu Unwörtern geworden. Begabtenförderung findet häufig außerhalb der Schule statt, wie zum Beispiel an den Hector Kinderakademien oder an den Schülerforschungszentren im Land. Hört man Haupt-, Realschul- und Gymnasiallehrkräfte, so stöhnen viele über das sinkende Niveau. Klassenarbeiten, die vor Jahren noch geschrieben worden sind, können nicht mehr geschrieben werden, da sich das Niveau ständig verschlechtert habe. Dies wird aber nur unter vorgehaltener Hand berichtet. Keine Lehrkraft will als altmodisch gelten. Aber auch die Eltern reagieren, die innovative Werkrealschule ist politisch nicht mehr erwünscht und wird zunehmend gemieden, das Totenglöckchen läutet. Zahlreiche Privatschulen haben regen Zulauf, ebenso die Gemeinschaftsschule, da sich dort mehr Lehrkräfte um weniger Schüler kümmern. Pro Schüler gibt es mehr Geld im Ganztagesbetrieb. Das hat sich herum gesprochen. Unterrichtsausfall gibt es nur selten. Ohne Zweifel, die Gemeinschaftsschulen machen gute Arbeit, das muss gesagt sein. Der Realschule wird der massive Unterrichtsausfall angelastet, wobei sie nichts dafür kann.  Die Landesregierung lässt die Realschule am langen Arm verhungern. Durch das Modell der Realschule Plus wird diese nun zur neuen Hauptschule gemacht. Auch das wird Auswirkungen auf die zukünftigen Schülerströme haben. Die Eltern stimmen mit den Füßen ab. Das Zweisäulenmodell ist beschlossene Sache, bei der alle Schulen, mit Ausnahme des Gymnasiums zur zweiten Säule werden. Viele Lehrkräfte und Eltern fühlen sich in der momentanen Situation allein gelassen. Die Zusammensetzung der Schülerschaft wird immer unübersichtlicher. Individuelle Förderung in Kompetenzrastern steht über allem. Ist sie aber das Allheilmittel? Ist die Mischung der Schülerschaft unaufhaltsam und der alternativlose Modernisierungstrend? Wird hier nicht der Mittelbau des deutschen Bildungssystems getroffen, aus dem sich die Facharbeiter rekrutieren, um die uns die ganze Welt beneidet? Zurück zur Dreigliedrigkeit geht es nicht mehr, auch die CDU will keine verbindliche Grundschulempfehlung mehr. Dennoch fehlt meiner Ansicht nach der CDU ein klares Konzept.

War also früher alles schlecht? Ich meine ganz sicher nicht, man muss die Inhalte nur weiterentwickeln. Keiner erfindet das Rad neu!

Was bringt die Zukunft? Ich hoffe mehr Zufriedenheit bei Eltern, Schülerinnen und Schülern, sowie bei den Lehrkräften, die unter den ständigen Reformen ebenfalls ächzen.

Wie lässt sich mehr Zufriedenheit bewerkstelligen? Antworten darauf könnten sein:

  1. Langfristig geplante und gut durchdachte Reformen lassen den Schulen Luft zum Atmen.
  2. Eine viel bessere Lehrerversorgung vermeidet zu viel Unterrichtsausfall!
  3. Jeweils zwei Lehrkräfte in einer Klasse für mindestens 10 Schulstunden pro Woche und das für alle Schularten! So bleibt mehr Zeit für die Schüler/innen.
  4. Zeit für Hospitationen an anderen Schulen! Dadurch wird es für jede Schule möglich, eigene und gut umsetzbare Konzepte in Sachen der individuellen Förderung zu finden.
  5. Mindestens zwei Stunden pro Woche, um mit Kolleginnen und Kollegen neue, innovative Unterrichtsformen zu planen und umzusetzen. Dies wäre z.B. ein Planungsnachmittag.
  6. Ein Jahr Vorlauf um eine eigene Konzeption zu erarbeiten.
  7. Qualifizierte Fortbildungen nicht nur in Form einer Schnellbleiche!
  8. Eine Klassenlehrerstunde, in der Zeit bleibt für unsere Schülerinnen und Schüler.
  9. Eine Perspektive für Realschulen, z.B. nach dem Modell der erweiterten Realschule des VBE.
  10. Ein eigener Pool für Pädagogische Assistentinnen und Assistenten.

Diese Liste ließe sich natürlich für jede Schulart beliebig fortsetzen. Wer bestellt bezahlt. Machen wir uns auf den Weg!

Alfred Vater

1 Alfred Vater


Vorstellung des VBE im Fachseminar für Sonderpädagogik

Am 25. März 2015 fand die Vorstellung des VBE im Fachseminar für Sonderpädagogik in Reutlingen statt. Anja Piontek (Stellvertretende Landesbezirksvorsitzende Südwürttemberg) stellte zuerst im Plenum den VBE anhand folgender Fragestellungen vor: Was ist der VBE? Welche Vorteile hat eine Mitgliedschaft im VBE? Welchen Service bietet der VBE? Anschließend ging sie auf schulpolitische Ziele ein, erläuterte Erfolge und Forderungen des VBE im Bereich der Sonderpädagogik. Danach konnten die Anwärterinnen und Anwärter an den für sie vorbereiteten Stand kommen. Hier wurden sie kompetent beraten von Julia Rieger (Sonderschullehrerin an einer Förderschule), Johannes Dimitroudis (Landesreferatsleiter Fachlehrer) und Anja Piontek (s.o.). Das Interesse war so groß, dass sich eine lange Schlange bildete. Bis zum Schluss hatten jedoch alle ihre Fragen und Anliegen beantwortet. Manche entschlossen sich direkt zum Beitritt, andere wollten noch Bedenkzeit.

Anja Piontek (Stellvertretende Landesbezirksvorsitzende Südwürttemberg)

VBE Vorstellung im Fachseminar Reutlingen 2015 1VBE Vorstellung im Fachseminar Reutlingen 2015 2


„Wie bewerbe ich mich richtig?“: Informationsveranstaltung der Kreisverbände Biberach und Ulm/Alb-Donau am Seminar Laupheim sehr gut besucht

Am Mittwoch, den 14.01.2015, fand für die Referendarinnen und Referendare die dieses Schuljahr ihre Ausbildung beenden, eine Informationsveranstaltung für die anstehende Bewerbung am Seminar in Laupheim statt. Von den Bewerbungen (wie z.B. online oder schulscharf) über die Auswahlverfahren und Punkten, die eine Einstellung gegebenenfalls begünstigen können (Mangelfächer, Härtefall, etc.) bis hin zu den Privatschulen, wurde ein breites Spektrum  der Einstellungsmöglichkeiten durch die Referentinnen und Referenten des VBE aufgezeigt. Ernst Vater (Vorsitzender KV Biberach), Matthias Klug (Junglehrervertreter KV Biberach), Julia Rieger (Stellvertretende Kreisvorsitzende und Junglehrervertreterin KV Ulm/Alb-Donau), Uschi Mittag (Referat Sonderschule KV Ulm/Alb-Donau) und Anja Piontek (Vorsitzende KV Ulm/Alb-Donau, Leiterin des Referats Junglehrerinnen und Junglehrer) informierten die zahlreichen Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Perspektiven und mit eigenen praktischen Erfahrungen, wodurch die Veranstaltung belebt wurde. Dabei hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, ausgiebig ihre eigenen Fragen zu stellen. Da sie diese Gelegenheit rege nutzten, wurde ihr großes Interesse an diesen Themen deutlich. Die Veranstaltung verlief sehr erfolgreich und wird auch zukünftig angeboten werden.

Anja Piontek (Vorsitzende KV Ulm/Alb-Donau, Leiterin des Referats Junglehrerinnen und Junglehrer)
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