VBE begrüßt Hartnäckigkeit des Ministerpräsidenten beim Thema Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Thema „Alkoholverbot auf öf­fentlichen Plätzen“ hartnäckig am Ball bleibt. Gleichzeitig sollten Elternhaus, Schule, Jugendhilfe und Vereine bei Kindern und Jugendlichen gezielt und früh­zeitig das Thema „Alkohol und Suchtprobleme“ ansprechen, Erwachsene durch ein positives Vorbild in der Öffentlichkeit in Sachen „Alkoholika“ Wegweiser sein. Die kommende Karnevalssaison könnte sich wieder als Aufhänger anbieten.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Während die meisten Kinder und Jugendlichen vor Bier zunächst wegen des bitteren Geschmacks zurückschrecken, erleichtern süße, meist knallbunte Modegetränke den Einstieg in die Welt des Alkohols. Der VBE sieht mit großer Sorge, dass alkoholhal­tige Mixgetränke sogar schon von jüngeren Kindern konsumiert werden. Die Schule kommt wieder einmal nicht darum herum, das Thema Alkohol und Sucht im Unterricht aufzuarbeiten und zu versuchen, durch gründliche, rechtzeitige und schülergerechte Aufklärung gegen den gesellschaftlichen Missstand gegenzusteuern.

Trotz der im Jahre 2004 auf Alkopops eingeführten Sondersteuer reicht das Taschen­geld in der Regel für die Trendgetränke, die an Tankstellen und in Supermärkten in bunter Vielfalt angeboten werden. Alkopops sind ein bevorzugtes Einstiegsgetränk von Kindern und Jugendlichen in die Welt des Alkohols.

Je früher junge Menschen beim Alkohol „auf den Geschmack“ kommen, desto grö­ßer sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie später massive Probleme damit haben werden, mahnt der VBE-Sprecher. Eltern, Schulen, Vereine und das Jugendschutzgesetz könn­ten Kindern zwar den Alkohol verbieten, verhindern, dass sie trotzdem viel zu früh mit der „Volksdroge Nummer eins“ in Berührung kommen, können sie nicht. Deshalb sei gründliche und – da das Einstiegsalter gesunken ist – vor allem frühzeitige Aufklärung notwendig. Eltern, Lehrer und Trainer in den Vereinen müssen Wegweiser und vor al­lem Vorbild für Kinder und Jugendliche sein. Dass es Spaß und Geselligkeit auch ohne „Promille im Blut“ gibt, können sich viele Jugendliche gar nicht vorstellen. Gesell­schaftliche Ereignisse wie Geburtstagsfeiern oder Jubiläen seien aber auch für die meisten Erwachsenen ohne Alkohol undenkbar, müsse man ehrlicherweise zugeben, so der VBE-Sprecher.

3. Januar 2013