Mit dem Schulobstprogramm der EU gegen geistiges Abschalten
Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt es, dass das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz den 10. Juni zum „Tag der Schulfrucht“ erklärt habe. „Gesunde Ernährung von Anfang an muss nicht nur ein Anliegen der Eltern sein, sondern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand. Das Schulobstprogramm der EU unterstütze die im Unterricht vermittelten Informationen über eine gesunde Ernährung anschaulich und äußerst schmackhaft.
Die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit der Schüler wird entscheidend durch die Ernährung beeinflusst. Ein ernährungsphysiologisch falsches Fastfood-Vesper in der großen Pause oder ausschließlich Süßes führen nach scheinbarer Sättigung rasch zu einem Leistungsabfall, bisweilen zu Unlustgefühlen und langfristig zu massivem Übergewicht, das nicht nur die Lebenszeit verkürzt, sondern auch einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht.
Kinder und Jugendliche werden zu ungesunder Ernährung regelrecht „verführt“: zum einen durch die speziell auf die kaufkräftige Zielgruppe „Schüler“ ausgerichtete Werbung für Süßigkeiten, Limonaden und Fastfood, zum anderen auch durch die negative Vorbildfunktion vieler Erwachsener. Über die Hälfte der Bevölkerung leidet unter leichtem Übergewicht, jeder Fünfte unter starkem – mit allen hinlänglich bekannten Beeinträchtigungen durch Folgeerkrankungen.
Der Nahrungsmittelindustrie und den großen Handelsketten liegen verständlicherweise zunächst einmal nicht die Gesundheit und geistige Frische der Schüler am Herzen, sondern der eigene Gewinn. Permanente Kalorienbomben vor, in und nach der Schule lassen den Körper der Schüler in die Breite und den Geist auf Standby gehen, was wiederum zu schlechten Noten beiträgt. Die Lust auf vollfettes Fastfood in Verbindung mit zuckersüßen Limonaden und der Gruppenzwang unter Kindern und Jugendlichen sind in der Regel stärker als alle Vernunft. „Trotzdem oder gerade deshalb muss die Schule das Thema `gesunde Ernährung´ immer wieder im Unterricht aufgreifen“, sagt der VBE-Chef. Das Schulobstprogramm der EU sei eine wertvolle Ergänzung dazu, versichert Brand.