Zumeldung zur PM Nr. 139/2012 des Kultusministeriums
Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg widerspricht der Kultusministerin heftig. Wenn lediglich vier Schulen von insgesamt 120 Antragstellern auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule aus dem Realschulbereich kommen, kann man noch nicht von einer hohen Attraktivität der neuen Schulart sprechen –unabhängig von der Arbeit, die dort geleistet wird. 3,3 Prozent sind statistisch nicht relevant und würden an anderer Stelle als an der 5-Prozent-Hürde gescheitert betrachtet.
„Wenn die Gemeinschaftsschule wirklich eine Gemeinschaftsschule für alle sein soll“, so der VBE-Sprecher, „darf diese neue Schulart nicht fast ausschließlich aus – sterbenden – Haupt-/Werkrealschulen wiedergeboren werden.” Insbesondere Gymnasien als auch Realschulen halten sich jedoch bei den Bewerbungen vornehm zurück. Das ganze sieht momentan noch allzu sehr nach Etikettenschwindel aus: Das Schild „Hauptschule“ wird einfach gegen die schöne Bezeichnung „Gemeinschaftsschule“ ausgetauscht.
Da mittlerweile die Zahlen der Herbststatistik vorliegen, kann das Kultusministerium jetzt auch die Übergänge der Grundschüler auf Gemeinschaftsschulen offenlegen. Bei dieser Statistik wurde abgefragt, auf welche Schularten sich die Schüler mit welcher Grundschulempfehlung verteilen. Der VBE hat jedoch den Eindruck, dass das Ministerium an dieser Wahrheit nicht sonderlich interessiert ist.
26.10.2012