VBE rät: Bei Klassenfahrten vor allem auf Sicherheit achten und sich nicht durch einem Billigpreis ködern lassen

Stuttgart. Meist finden in den letzten Wochen des Schuljahres die Jahresausflüge statt, wer­den Lernfahrten zu Sehenswürdigkeiten, Museen oder Gedenkstätten durchge­führt. Sofern man nicht mit der Bahn fährt, werden dafür in der Regel Omnibus­se geordert. Busreisen sind im Allgemeinen sehr sicher. Trotzdem rät der Ver­band Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, Angebote von Busun­ternehmen für Klassenfahrten kritisch zu prüfen und grundsätzlich der Sicher­heit vor einem Billigpreis den Vorzug zu geben.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

„Beim Vergleichen der Angebote sollte auf keinen Fall nur auf den Preis für die Bus­fahrt geschaut werden“, warnt VBE-Landeschef Gerhard Brand. „Die Sicherheit der Schüler und Lehrer muss absoluten Vorrang haben, damit die Klassenfahrt tatsächlich zu einem Höhepunkt im Schuljahr werden kann.“ Darüber muss Einvernehmen herr­schen zwischen Lehrern und den Eltern, die die Fahrt für die Schüler bezahlen. Auf Kosten der Gesundheit von Schülern und Begleitpersonen darf nicht gespart werden.

Es ist sinnvoll, wenn sich die Organisatoren vorher über die Sicherheitsbestimmun­gen für Reisefahrzeuge und die Anforderungen an Busfahrer kundig machen und die Einhaltung der Vorschriften gegebenenfalls einfordern – etwa die Pausenzeiten der Fahrer. „Das Motto für jede Klassenfahrt kann nur heißen: Sicherheit vor Sonderpreis“, legt Brand die Prioritätenliste fest. Geiz wäre in diesem Fall alles andere als „geil“ und könnte sich als schädlich für Leib und Leben der Fahrgäste erweisen.

Der VBE erwartet von den Busunternehmern eine seriöse und sichere Durchführung aller Klassenfahrten. Bei offensichtlichen Mängeln wie einem alkoholisierten Fahrer oder abgefahrenen Busreifen sollte noch vor Reiseantritt über die örtliche Polizei eine Sicherheitskontrolle angefordert werden.

Knallharter Konkurrenzkampf der Firmen, der auf dem Rücken der Reisenden ausge­tragen wird und zu Lasten der Gesundheit aller geht, kann gemeingefährlich werden. „Die Qualität der Angebote definiert sich in erster Linie über die aktive und passive Sicherheit der Fahrgäste“, so Brand. Der VBE-Vorsitzende warnt auch davor, sich durch den Abschluss einer Reiseunfallversicherung mehr Sicherheit für die Klassen­fahrt vorgaukeln zu lassen. Das eine habe mit dem anderen nur indirekt zu tun.