Zur SPD-Kritik an den Pädagogischen Tagen
Stuttgart. Der SPD-Finanzpolitiker Hans-Martin Haller soll es laut Südwestpresse als „blamabel“ bezeichnet haben, dass noch immer ein Drittel der Pädagogischen Tage an den Schulen in der Unterrichtszeit stattfinde. Dem hält der Verband Bildung und Erziehung (VBE) entgegen, dass es so viele unterrichtsfreie Zeit im Schuljahr gar nicht gebe, um alle Referenten für den Pädagogischen Tag unterzubringen.
Das sei wieder eine typische Forderung, die zeige, wie wenig Praxiserfahrung der SPD-Kritiker habe, schimpft der VBE-Sprecher. Selbst Lehrern nicht wohlmeinende Zeitgenossen müssen zugeben, dass die Tage, an denen Unterricht stattfindet, deutlich mehr sind als die unterrichtsfreien, im Volksmund auch gerne „Ferien“ genannt. „Wenn jetzt alle rund 5000 Schulen in Baden-Württemberg die Lehrerfortbildung `Pädagogischer Tag´ in der Schule oder an einer Akademie wirklich nur an unterrichtsfreien Tagen des Schuljahres durchführten, würde die Zahl dieser Tage bei weitem nicht ausreichen, alle Fortbildner und Multiplikatoren an die Schulen oder die Lehrer an die Akademien zu bringen, zumal ja auch Lehrern und Referenten 30 Tage Urlaub zustehen“, moniert der VBE-Sprecher. Und wenn der Rechnungshof zugibt, dass diese Veranstaltungen – zu der im Übrigen die Schulkonferenz, in der auch Eltern und Schüler vertreten sind, zustimmen muss – nach heftiger Kritik deutlich mehr in die unterrichtsfreie Zeit verlegt worden seien, sei das doch der Schritt in die richtige Richtung, so der VBE-Sprecher.
Ärgerlich sei, dass sich die Diskussionen immer wieder am Unterrichtsausfall wegen des Pädagogischen Tages entzündeten; der eigentliche „Aufreger“, ausgefallene Stunden wegen einer viel zu geringen Lehrerreserve, dabei gerne unter den Tisch falle.
So soll, wie aus zuverlässiger Quelle durchgesickert ist, die jährliche Quote von zusätzlichen 200 Krankheitsvertretern – wie es Grün-Rot den Schulen zugesagt hat – schon in diesem Jahr wieder ausgesetzt werden. An dieser Stelle könnte der SPD-Finanzexperte „seinem“ Kultusminister Schützenhilfe geben, und die zusätzlichen Lehrerstellen bewilligen, die Schulen würden es ihm danken, versichert der VBE-Sprecher.