Der VBE versichert: Deutlich weniger Stress für Lehrer im Unterricht durch von Eltern besser erzogene Kinder

VBE zum Stress-Report Deutschland 2012

Stuttgart. „Völlig kostenneutral im Sinne eines besseren Arbeits- und Gesundheitsschutzes für Lehrer ließe sich Stress in der Schule spürbar abbauen, wenn Kinder wieder besser oder überhaupt von Eltern erzogen werden würden“, behauptet der Spre­cher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Eine grenzenlose pädagogische Gleichgültigkeit der Erziehungsberechtigten gegenüber negativen Entwicklungen des Kindes und die permanent vorhandene mediale Reizüberflutung machten Lehrern und Schülern die Arbeit im Unterricht unnötig schwer.

Exzessiver Medienkonsum – von dem ständig eingeschalteten Handy über den Compu­ter, DVD-Player und TV-Apparat bis hin zur Spielekonsole – und in Erziehungsfragen grenzenlos nachgiebige, bisweilen sogar nachlässige oder gleichgültige Eltern, er­schwerten Kindern und Jugendlichen, in der Schule konzentriert und selbständig zu ar­beiten. Lehrer müssen daher, bevor sie ihren eigentlichen Bildungsauftrag wahrnehmen können, erst einmal Basis-Erziehungsarbeit leisten, damit Unterricht überhaupt stattfin­den und gelingen kann. „Dieser täglich Spagat zwischen dem eigenen hohen Anspruch an sich selbst und an einen effektiven Unterricht und der vorgefundenen Realität ist Stress pur und macht den Pädagogen das Leben unnötig schwer und sie letztendlich krank“, so der VBE-Sprecher.

Während Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Baumaßnahmen und Fort­bildungskurse sehr viel Geld kosten, können Kinder von deren Eltern ohne große zu­sätzliche finanziellen Aufwendungen wirkungsvoll erzogen werden. Ehrlicherweise müsse man zugeben, dass sich dann ein Teil des schulischen Erziehungsstresses ins El­ternhaus verlagere, räumt der VBE-Sprecher ein, denn Erziehen sei Schwerstarbeit, Weggucken sicher bequemer. Eltern hätten jedoch einen im Grundgesetz verankerten Erziehungsauftrag. Diesen wahrzunehmen sei im Interesse der eigenen Kinder, ver­sichert der VBE-Sprecher.

29. Januar 2013

VBE: Schule gefährdet nach wie vor über Gebühr die Gesundheit der Lehrkräfte

Stuttgart. „Überlastungs- und Erschöpfungssymptome bei Lehrern sind meist Ausdruck eines dauerhaft zu großen Engagements“, versichert der Sprecher des Ver­bandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. In der Regel ha­ben sich diese Pädagogen im Dienst völlig verausgabt, so der VBE-Sprecher.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Das für die Gesunderhaltung notwendige gedankliche Abschalten von der Arbeit außerhalb der Schule könne von vielen Lehrern nicht vollzogen werden, weil sie sich zum einen zu stark mit der Schule und den Schülern identifizierten, zum ande­ren zwangsläufig immer wieder Arbeit mit nach Hause genommen werden müsse, sagt der VBE-Sprecher. Viele Pädagogen seien noch in den Ferien Jäger und Sammler, stets auf der Suche nach geeignetem Anschauungsmaterial für ihren Un­terricht.

Verschiedene Studien zur Lehrergesundheit haben gezeigt, dass gerade besonders engagierte Lehrer nach vielen Jahren des aufreibenden Berufsalltags Gefahr laufen, psychisch zu erkranken oder völlig auszubrennen.

Nicht nur die Lehrer sollten mehr auf ihre Gesundheit achten, meint der VBE-Sprecher, noch wichtiger sei es, dass die Politik aktiv werde und die Arbeitsbedin­gungen an den Schulen verbessere. An erster Stelle der Agenda stehe bei den Päd­agogen der Wunsch nach kleineren Klassen (derzeit sitzen immer noch bis zu 30 Schüler in einer Klasse), dichtgefolgt von dem Bedürfnis nach einer spürbaren zeit­lichen Entlastung, da zusätzliche Vertretungsstunden für erkrankte Kollegen und außerunterrichtliche Tätigkeiten wie das Führen von Beratungsgesprächen und die Teilnahme an Fachkonferenzen und Steuerungsgruppen überproportional zugenom­men haben. Zur Erhaltung der Gesundheit wären außerdem eine stärkere Alterser­mäßigung hilfreich sowie die Möglichkeit, ab 55 Jahren Altersteilzeit wählen zu können.

Bei Erziehungsproblemen mit Schülern sollten Eltern wieder verstärkt mit in die Pflicht genommen werden, da die Erstverantwortung für die Kinder und Jugendli­chen nach wie vor bei den Erziehungsberechtigten liegt. „Lehrer sind keine pädago­gischen Allzweckreiniger, die zu ihrem eigentlichen schulischen Bildungsauftrag noch so nebenher sämtliche gesellschaftlichen Werte- und Erziehungsdefizite bei den Schülern ausbügeln“, schimpft der VBE-Sprecher.

17. Mai 2012