Landesbezirk Südbaden. Es ist völlig gleichgültig, ob es sich um die Gemeinschaftsschule oder irgendeine andere Schulart handelt: wenn eine Ganztagsschule konzipiert wird, müssen von morgens bis spätnachmittags Phasen der Spannung und Entspannung möglich sein.
Der Referatsleiter „Hauptschule/Werkrealschule“ des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) in Südbaden, Josef Löffler (Neuenburg) wendet sich mit Vehemenz dagegen, dass mangels Geldmittel immer mehr Laien die Schülerbetreuung sichern sollen. Löffler: Ganztagesschule heißt doch, einen rhythmisierten Tag anzubieten, an dem für Schülerinnen und Schüler abwechslungsreiches Lernen über den ganzen Tag ermöglicht wird. Natürlich sollen auch Hobbys wie Sport oder Musik in den Ablauf von Schultagen einfließen, aber ein übergroßer Wechsel an Bezugspersonen tut den Schülerinnen und Schülern nicht unbedingt gut. Löffler: „Jugendbegleiter und 400.- EUR – Kräfte können im Einzelfall ein Glücksfall sein, aber auf Dauer ausschließlich auf diese Kräfte angewiesen zu sein, wird der Qualität von Ganztagesschule Abbruch tun.“ Auch hier brauche es Profis mit pädagogischem „Know-how“, die so bezahlt werden müssen, dass Schulleitung und Gemeinde nicht alle halbe Jahre neues Personal suchen müssen.Löffler weiter: Zu einer qualitativ hochwertigen Ganztagesschule gehören auch Räumlichkeiten, die dem Schulbetrieb angemessen sind. Eine ordentlich ausgestattete Mensa, Schlechtwetter-Räume mit Bewegungsangeboten und eine ordentliche Spielefläche auf oder in der Nähe des Schulhofes gehören einfach zur Grundausstattung einer Ganztagesschule. Ebenso sollte individuelles Lernen ermöglicht werden, indem Schülerinnen und Schülern Computerarbeitsplätze, Spiel- und Medienecken angeboten werden. Diese Kosten aber müssen Stadt oder Gemeinde als Träger mitfinanzieren. Ebenso müssen sie das Personal für den Mittagstisch und sozialpädagogische Kräfte zur Verfügung stellen, damit Ganztagesschule zum Funktionieren komme, so Löffler. Der Referatsleiter weiß aber auch, dass sich viele Gemeinden angesichts klammer Haushaltskassen schwer tun, die notwendigen Kosten aufzubringen. In Baden-Württemberg wird von Schule und Bildung viel geredet. „Das ist auch gut so!“, meint der VBE-Referatsleiter. Es zeige, dass dem Thema eine neue Wichtigkeit zugewachsen ist. Je mehr Zeit ins Land gehe, desto mehr gelte allerdings die Redensart: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun endlich Taten sehen.“