Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg sieht in den Schulsekretärinnen von ihrer Eingruppierung her eher unterbezahlte Hilfskräfte, die von ihrem beruflichen Werdegang jedoch meist höher qualifizierte Fachkräfte sind und in vielen Bereichen wie „Chefsekretärinnen“ selbständig mit großer Verantwortung handeln und organisieren müssen.
Das Schulsekretariat ist das Kernstück der Schulorganisation vor Ort und zentrale Anlaufstelle in jeder Schule. Der Schulsekretärin kommt somit eine Schlüsselfunktion für nahezu alle organisatorischen Abläufe zu. Sie ist Ansprechpartnerin für Schüler, Eltern und Lehrkräfte, für die Kommune, den Landkreis, die Schulaufsichtsbehörden, für Vereine und Vertreter. Und nicht zuletzt erwarten die Schulleitungen von den Sekretärinnen verlässliche Entlastung für eine Vielzahl von Verwaltungsaufgaben.Vom Status, nach der Arbeitsplatzbeschreibung und der Bezahlung seien Schulsekretärinnen lediglich „Hilfskräfte“, von denen jedoch die meisten die Bezeichnung „Sachbearbeiterin“ oder „Verwaltungsfachkraft“, wenn nicht gar „Chefsekretärin“ verdient hätten, behauptet der VBE-Sprecher.
Trotz der persönlich als höchst befriedigend empfundenen Arbeit fühlen sich Schulsekretärinnen nach Informationen des VBE wie „zwischen allen Stühlen sitzend“. Sie, die auf der Gehaltsliste der Rathäuser stehen, werden aufgerieben in dem ständigen Zwist um die Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche, die die Kommune bzw. die Stadt als Schulträger aus Kostengründen eingeschränkt sehen will, und den Arbeitsaufträgen der vom Land bezahlten Schulleitungen und Lehrkräfte, ohne deren korrekte Erledigung Schule nicht richtig funktionieren kann.
Es sei an der Zeit, so der Sprecher des gewerkschaftlichen Berufsverbands VBE, dass die Schulsekretärinnen endlich die Anerkennung und Bezahlung erhielten, die sie aufgrund ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit eigentlich verdienten.
11.12.11