Bernhard Rimmele, Referatsleiter Tarifbeschäftigte im VBE Baden-Württemberg
Der VBE fordert: Gleicher Lohn für die tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer. Endlich die Benachteiligung gegenüber den verbeamteten Kolleginnen und Kollegen aufheben.
Der VBE als Einzelgewerkschaft und Berufsverband ist Mitglied beim Deutschen Beamtenbund (dbb) und mit Sitz und Stimme in der Bundestarifkommission vertreten. Somit sitzt der VBE mit am Verhandlungstisch, wenn über die Eingruppierung der tarifbeschäftigten Lehrkräfte entschieden wird. Jetzt hat die TdL beschlossen, mit dem dbb in Tarifverhandlungen zur Entgeltordnung-Lehrkräfte zu treten. Der Verhandlungsauftakt fand am 20. Feb. 14 statt.
Hintergrund: Die tarifbeschäftigten Lehrkräfte erhalten gegenüber ihrer verbeamteten Kolleginnen und Kollegen Monat für Monat ein um mehrere Hundert Euro geringeres Nettogehalt. Dieser Einkommensunterschied hat sich in Jahrzehnten auf Grund steigender Sozialversicherungsabgaben aufgebaut. In allen bisherigen Tarifrunden ist es den Berufsverbänden und Gewerkschaften nicht gelungen, die Verweigerungshaltung in Sachen Abschluss einer tariflichen Entgeltordnung für Lehrkräfte aufzubrechen. Die Länder als Arbeitgeber legen nach wie vor in Eingruppierungsrichtlinien einseitig fest, welche Eingruppierungen tarifbeschäftigte Lehrkräfte erhalten. Die tarifbeschäftigten Lehrkräfte sind noch die einzige Berufsgruppe im öffentlichen Dienst ohne Eingruppierungstarifvertrag.
Jetzt musste die TdL erkennen, dass im Verteilungskampf um den besten Berufsnachwuchs der Lehrerberuf für Hochschulabsolventen immer weniger attraktiv ist. Zumal in einigen Bundesländern Ostdeutschlands die Lehrkräfte nur als Tarifbeschäftigte eingestellt werden und damit erheblich weniger verdienen als ihre verbeamteten Kolleginnen und Kollegen im Westen. Je nach Steuerklasse beträgt das Einstiegsgehalt für eine Lehrkraft mit Entgeltgruppe E 11 nur zwischen 1470 – 2047 € Netto im Monat. Die TdL versicherte dem dbb, ernsthafte Verhandlungen zu führen und eine umfassende Lösung anzustreben.
Der VBE setzt sich dafür ein, dass bis zum Beginn der nächsten Tarifrunde 2015 eine Lehrer-Entgeltordnung (abgekürzt auch L-EGO genannt)vereinbart werden kann, die die Einkommensunterschiede erheblich minimiert. Ziel ist es, durch höhere Entgeltgruppen für Lehrkräfte der Forderung – Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – endlich Geltung zu verschaffen. Es ist ein Skandal, dass tarifbeschäftigte Lehrkräfte durch geringere Gehälter als Lehrerinnen und Lehrer 2. Klasse diskriminiert werden.
Der VBE fordert die Landesregierung als Mitglied der TdL eindrücklich dazu auf, diese Ungerechtigkeit zu beenden.